Ob verfettete Porsches oder VW-Busse mit Knick, ein kugelrunder Künstler, der die Welt verschluckt hat oder eine Frau, die aus einer Tasche schaut: Der 52-jährige Aktionskünstler Erwin Wurm ist vielseitig und überrascht stets mit ausgefallenen Ideen. Bekannt ist der Österreicher, der auch an der Universität für Angewandte Kunst Wien lehrt, für seine kreativen Installationen, Zeichnungen, Videos und Fotografien. Sein originalgroßes und umgekehrtes Haus auf dem Dach des Wiener Museums für moderne Kunst sieht aus, als wäre ein Komet eingeschlagen. Ein anderes Haus, das unter Dickleibigkeit zu leiden scheint, fordert seinen Status als Kunstwerk ein, und auf einem Kugelschreiber hält ein Auto die Balance. Das sind Eindrücke aus der Werkschau, die das MUMOK für Erwin Wurm veranstaltet hat. Nach dem Vorbild des auf dem Kopf stehenden Hauses, gleichsam das Aushängeschild des Museums, rühmt sich Wurm, das Mögliche auszureizen. Das Lächerlichmachen und das Aufzeigen der Unsinnigkeit sind Waffen, mit denen er die heutige Welt in Frage stellt. Dennoch ist Erwin Wurms Kunst auch durchaus politisch. "Basel fucking Documenta" ist beispielsweise eine Kritik an der Kunstwelt, in der sich die internationalen Veranstaltungen jagen. Mit "be nice to your curator" prangert Wurm wiederum die Abhängigkeiten des Künstlers von den Institutionen an. Zur Veranschaulichung dieser Beziehung dient: ein auf Händen getragener Kurator. ARTE gibt Einblick in die Arbeit eines Künstlers, der seine Werke mit so viel Humor und Leichtigkeit angeht, dass sie geradezu jeden faszinieren müssen.