True Fictions. Inszenierte Fotokunst der 90er Jahre
Vanessa Beecroft » Oliver Boberg » Rommert Boonstra » Sonja Braas » Thomas Brenner » David Byrne » Calum Colvin » Winfried Evers » Flatz » Jan Groover » David Haxton » Teun Hocks » Tom Hunter » Izima Kaoru » Nikolaus Korab » David Krippendorff » Peter Land » David Levinthal » Martin Liebscher » Vera-Maria Loermann » Tracey Moffatt » Yasumasa Morimura » Johannes Muggenthaler » Christopher Muller » Cindy Sherman » Sandy Skoglund » Sam Taylor-Johnson (-Wood) » Alexander Timtschenko » Jeff Wall » Boyd Webb » Thomas Wrede » Edwin Zwakman » & others
Exhibition: 18 Jul – 14 Sep 2003
Stadtgalerie Saarbrücken
St. Johanner Markt 24
66111 Saarbrücken
0681-9368321
info@stadtgalerie.de
www.stadtgalerie.de
Tue, Thu-Sun 11-19, Wed 12-20
Verlangte eine lange Zeit dominierende Foto-Ästhetik, einen Realitätsausschnitt zu „finden“, ohne das entstehende Bild zu bearbeiten oder gar zu verändern, so etablierte sich seit den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts eine neue Bildauffassung: Die Fotografie „er-findet“ nun ihre Motive und bedient sich aller Möglichkeiten, Negativ und Abzug weiter zu bearbeiten. Die spektakulärste Variante „postmoderner“ Fotokunst ist fraglos das „inszenierte“ Bild. Teilte man Filme schon seit je in „dokumentarische“ und „fiktionale“ ein, so genoß die Fotografie, trotz der schon lange angewandten Möglichkeiten der Manipulation, weiterhin den Ruf, Wirklichkeit wiederzugeben. Dies änderte sich in den vergangenen drei Jahrzehnten. Hintergrund dafür war zum einen eine stetig wachsende Skepsis gegenüber den dokumentarischen Fähigkeiten der Fotografie, zum anderen der Einsatz gerade jener technischen Mittel, die dieses Mißtrauen begründeten, die nämlich den Fotografen in zuvor ungeahnter Weise in die Lage versetzten, das Bild zu manipulieren und damit gleichsam Wirklichkeit herzustellen. Die Ausstellung umfaßt zum Teil sehr großformatige Fotografien international führender Fotokünstler wie Cindy Sherman, Wolfgang Flatz, Tracey Moffatt, Jeff Wall oder David Byrne, daneben zu ungefähr 70 % die Arbeiten junger Künstler, die das Medium um neue Themen und Techniken bereicherten.