Ursula Kelm Am Rand und in der Mitte - Berliner Gesichter - Portraitfotografie aus Anlass des 65. Geburtstages. Dieses Projekt knüpft an eine Arbeit der Fotografin aus den Jahren 1989/90 an, die sich als ein Einblick in die unterschiedlichen Welten einiger Protagonisten aus Kultur, Wirtschaft und Politik in den soeben vereinigten beiden Stadthälften verstand. Auch die neue Arbeit der Fotografin hat Berliner Gesichter zum Inhalt, aber weniger als Blick zurück sondern in die Gegenwart und vor allem auf die Vielseitigkeit dieser Stadt. Obwohl meist in klassischer Form gestaltet, besitzen Ihre Aufnahmen stets einen sehr intimen Charakter. Die portraitierten Personen enthüllen sich, offenbaren Emotionen, die man im Alltag nicht öffentlich zur Schau stellt. Kelm drängt sich selbst nicht durch Manier oder Design auf und benutzt ein Licht, das die vorgefundenen Gegebenheiten unterstreicht und nur ausnahmsweise sparsam ergänzt. "Zu der Menschennähe, die die Fotografin immer schon suchte, tritt ein wacher, offener, dialogbereiter Blick der Poträtierten. Es sind Fotos ohne Amtskette und Rangzeichen, Porträts mit offenem Kragen, Bürger ohne Dogma, nahezu privat. Das Bild der Stadt aus den Gesichtern der Bewohner gelesen, ist ein anderes geworden: Es sind Bilder einer Zivilgesellschaft, die nichts prätendiert, was sie nicht auch ist. Gäbe es eine demokratische Form der Fotografie, hier wäre ein Anfang. Mit diesen Arbeiten der letzten Jahre zeigt Ursula Kelm, wie Berlin aussieht, wenn es sympathisch wirkt: Porträts einer Zivilgesellschaft, deren Geist die Zwanglosigkeit ist." Ekhard Haack Der Bildband: Am Rand und in der Mitte URSULA KELM Berliner Gesichter Fotoporträts 1989-2007 Texte von Elisabeth Moortgat und Ekhard Haack, 21 x 28 cm, rd. 175 S., 75 Abb. 2/2 farbig Novatone, frz. Einband, ISBN 978-3-931759-13-1 29,50 € POLLeditionen Buchpremiere 28. November, 20 Uhr Akademie der Künste Hanseatenweg 10, 10557 Berlin