Seit über anderthalb Dekaden befindet sich der Berliner Fotokünstler Hitch auf der Suche nach für ihn interessanten Strukturen im täglichen Leben. Anlässlich seines 40. Geburtstages zeigt die Kunsthalle Brennabor eine retrospektive Auswahl von Arbeiten seines künstlerischen Schaffens der letzten Jahre in Form von Photographien, Objekten, Installationen und Videoarbeiten. Hitch´s analoge Photoaufnahmen die ohne Blitzlicht sowie spätere Eingriffe am Computer oder im Labor entwickelt werden zeigen eine Vielfalt technischer Strukturen architektonischen oder industriellen Ursprungs in ihrer besonderen formal-geometrischen Ästhetik. In den über 100 Bildern und Objekten der Ausstellung "TechStruct" finden sich Gebäude, Produktionsanlagen, -prozesse sowie deren Erzeugnisse in neuen Perspektiven und ungewöhnlichen Teilansichten. Hitch reduziert sie so zurück auf eine sehr minimalistisch anmutende Formensprache. Seine photographisch-künstlerische Sicht auf die Dinge, die vermeintlich Vertrautes in - gleichsam wörtlich zu verstehendem - neuem Licht erscheinen lässt, bildet eine Herausforderung für die Wahrnehmung des Betrachters: ein Ausschnitt aus einem Stapel Filztafeln, der photographische "Streifschuss" über Flaschenmünder oder Detailaufnahmen von Turbinenlaufrädern sowie vielen weiteren industriell-technischen Gegenständen. Bei seinen Objekten und Installationen kombiniert Hitch zumeist speziell für diesen Zweck entwickelte und produzierte Gegenstände aus Metall, Filz, Acryl und Holz mit seinen Photographien. So werden in Brandenburg neben älteren Arbeiten die 2007 entstandene fünfteilige Multimedia-Rauminstallation: "Stahlpylonen", sowie erstmalig die Bild-/Sound-Installation "LiquidStruct" von 2007 gezeigt. Die raumintervenierende Installation: "Bild-Filz-Pilze", ebenfalls aus 2007,wird während der Ausstellung permanent im Aufbau verändert und greift so laufend in das Raumgefüge der Halle und die Sichtweise der Besucher ein. Die Ausstellung auf über 850 qm Grundfläche ist in je einen Hell- und Dunkelbereich unterteilt. Im verdunkelten Ausstellungsteil erschließen sich dem Besucher während des Rundgangs die Photographien, Objekte und Videoarbeiten aufgrund sensorgestützter Beleuchtung nach und nach.