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Fotografien 1925-1950
Solarisiertes Porträt: Irmgard Umbehr ca. 1947
Courtesy Galerie Kicken, Berlin und Phyllis Umbehr, Unterwössen

UMBO (Otto Umbehr) »

Fotografien 1925-1950

Exhibition: 28 Oct – 10 Dec 2007

Fotogalerie Karin Schneider-Henn

Schmidzeile 12
83512 Wasserburg am Inn

Fotogalerie Karin Schneider-Henn und Anett Pirgie

In der Tenne Gänsbach 12
83253 Rimsting

+49 (0)173-9305 101


www.fotogalerie-ksh.com

Sat+Sun 11-17 + b.a.

Fotografien 1925-1950
Selbstportrait mit Leica, ca. 1950
Courtesy Galerie Kicken, Berlin und Phyllis Umbehr, Unterwössen

Die neue Ausstellung der Fotogalerie Karin Schneider-Henn in Wasserburg ist UMBO, einem der bedeutendsten Fotografen der Bauhaus-Ära gewidmet. Vom 28. Oktober bis 12. Dezember 2007 sind dort schwarz-weiß Arbeiten dieses eigenwilligen Künstlers und Foto journalisten zu sehen, darunter zehn seiner wichtigsten Aufnahmen aus der Bauhauszeit. Nach dem kriegsbedingten Verlust seines gesamten Archivs, arbeitete UMBO ab 1947 als Lokalreporter in Hannover. In der Wasserburger Ausstellung werden Reportagebilder von Gebrauchsgegenständen, die aus Kriegsmaterial gefertigt wurden gezeigt, wie auch Close-up-Portraits - ein Aufnahmetypus, den UMBO (Otto Maximilian Umbehr, 1902-1980), als Erster aus der Ästhetik der filmischen Großaufnahme entwickelte. Offizielle Eröffnung ist am Samstag, 27. Oktober um 16 Uhr. Zu sehen sind die Aufnahmen bis 12. Dezember jeweils Samstags, Sonntags, sowie an Feiertagen von 14 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung. Am 24. November findet um 18 Uhr ein Galeriegespräch über "Bauhausfotografie" statt, das mit einem Vortrag von Dieter Hinrichs eingeleitet wird. Anläßlich des UMBO-Photo-Preises 2003 Katalogtext von Herbert Molderings Umbo, der 2002 hundert Jahre alt geworden wäre, war sowohl Photokünstler als auch Photojournalist. Er praktizierte die Photographie als technisches Handwerk und als Kunst, das heißt als eine geistige Tätigkeit mit dem Zweck in Bildern dem Leben Sinn und Form abzugewinnen. Nach dem Studium am Staatlichen Bauhaus in Weimar hatte er sich 1923 in Berlin niedergelassen und 1926 der Photographie zugewandt. Stets ein leidenschaftlicher Experimentator entwickelte Umbo als erster aus der Ästhetik der filmischen Großaufnahme die neue Form des Close-up-Portraits, die rasch zur typischen Portraitform der "neuen Photographie" der zwanziger Jahre avancierte. 1928 gründete er mit dem früheren expressionistischen Cafehausliteraten Simon Guttmann die legendäre Berliner Photoagentur "Dephot", die wesentlich an der Durchsetzung des neuen Photojournalismus in der Weimarer Republik beteiligt war. Umbo war alles andere als ein Mainstream-Photograph. Er beschritt in der "neuen Photographie" der zwanziger Jahre einen eigenwilligen Weg, sozusagen einen "dritten" Weg, jenseits von neusachlichem Objektivismus und konstruktivistischem Utopismus. Umbo praktizierte eine ganzheitliche Ästhetik in der Photographie, die statt der Fixierung auf ein rein optisches Erlebnis die Integration von Sehen, Fühlen und Erkennen zum Grundsatz hatte. Sein Leben lang ein Bohemien und Flaneur hat Umbo unvergessliche Photographien der Melancholie der Großstadt geschaffen, Bilder, die zu Ikonen der klassischen Moderne in der Photographie geworden sind.

Fotografien 1925-1950
Umbo, Friedliche Demontage, ca. 1947
Courtesy Galerie Kicken, Berlin und Phyllis Umbehr, Unterwössen