Irritierende Ästhetik Seine Bilder sind distanziert und doch direkt. Der Mode- und People-Photograph Marc Schuhmann zeigt Menschen, schöne Menschen mit Charakter, das ist sein Job- aber er produziert keine glatten Bilder. Unter dem schlichten Titel "Work" zeigt der Berliner Photograph jetzt in der Galerie "art + Interior" freie Arbeiten und Auftragsarbeiten, ein kleiner ausgewählter Querschnitt der letzten 10 Jahre. Schuhmann fotografierte unter anderem für Allegra, Cosmopolitan, Sportswear International und das SZ-Magazin. Etwas irritierendes liegt in seinen Photographien. Ein misstrausisch-aggressiver Blick, ein Charaktergesicht, verschmiertes Make-up. "Shut up" steht da, aber kein Titel nimmt die Irritation, kein Hinweis hilft bei der Einordnung: "Die Geschichten, die meine Photographien erzählen, überlasse ich dem Betrachter. Ob sie wahr sind oder nicht, lasse ich offen." Doch Schuhmanns Bilder sind weniger ergründende Porträts, der Mensch wird hier zum Material einer Ästhetik, die ohne ihn jedoch nicht funktionieren könnte. Klar, sehr grafisch und fast kühl sind die dreizehn ausgestellten, großformatigen Arbeiten. Marc Schuhmann arbeitet überwiegend kommerziell, doch die Unterscheidung von Kunst und Kommerz wird angesichts der ausgestellten Bilder obsolet: immer ist es allein die Qualität von Konzeption und Gestaltung die zählt. Alle 13 Arbeiten als C-Print, Diasec, Aludibond. Teilweise in einer Auflage von 10 Exemplaren (Rückseitig Handsigniert und Nummeriert). Kurzbiographie: Marc Schuhmann arbeitet seit 1993 als freier Photograph; er lebt und arbeitet in Berlin. Schuhmann war Begründer und Initiator der UNART im ehemaligen KOMM, jetzt Künstlerhaus K4 in Nürnberg (1989-1992). Bisherige Ausstellungen: Mode, Zumicon AC, Nürnberg (1999). Lightclub Hamburg, Gruppenausstellung (2001). 4-fach, Kurzausstellung, Nürnberg (2002). Rush, Gemeinsame Arbeiten mit Andreas Templin, Berlin (2002). Schwarz und Farbe, UpStairs Nürnberg (2003).