That evening in 2001, I made a new agreement with my mother – to travel with her and visit the sites of her memories. Memories that had also become my own. I wanted to catalogue them, from as far back as she could remember to as near the present as possible. I wanted to compare the actual with what I held in my imagination. It was time to go on another journey, a journey about a lifetime. Dinu Li erinnert sich, wie er schon einmal eine Vereinbarung mit seiner Mutter traf: Sie erzählt ihm Geschichten aus der Vergangenheit und er räumt dafür ihren Toilettentisch auf. Immer wieder begegnen ihm dabei Fotografien als Träger ihrer Vergangenheit. Er gerät in den Sog der Erinnerungen seiner Mutter. Sie tragen ihn zurück in seine Kindheit in Hong Kong. Mit der Installation Where Memories Take Me folgt Dinu Li seiner Mutter zu seinen eigenen kulturellen Wurzeln. Er macht deutlich, dass Fotografien das Vertraute einer Vergangenheit bewahren, die längst vorbei ist. So entsteht eine Kontinuität, die allein in der eigenen Vorstellung existiert. Dinu Li (* 1965 in Hong Kong) lebt in Manchester (UK), wohin er, seinen Eltern folgend, zu Beginn der 70er Jahre emigrierte. Geprägt von der Andersartigkeit der Kulturen, in denen er heranwächst, richtet sich sein Blick auf die eigenen Wurzeln. Lis Arbeiten bewegen sich zwischen Dokumentation, mündlicher Überlieferung, zufälliger Beobachtung und den Erfindungen der eigenen Phantasie. Der Künstler arbeitet mit den Medien Film, Fotografie und Video. Seine Installationen erschaffen stetige Aktualisierungen seiner persönlichen Erinnerung.