Basement tapes
Sjaak Beemsterboer » Christine Rühmann »
Exhibition: 12 Feb – 24 Feb 2008
Künstlerforum Bonn
Hochstadenring 22-24
53119 Bonn
0228-9695309
info@kuenstlerforum-bonn.de
www.kuenstlerforum-bonn.de
Tue-Fri 15-18, Sat 14-17, Sun 11-17
Seit 2006 realisieren Christine Rühmann www.ch-ruehmann.de (geb. in Basel) und Sjaak Beemsterboer (geb. in Amsterdam) neben ihren Einzelarbeiten gemeinsame Projekte. In Ihren Arbeiten nutzen die beiden Künstler verschiedene Medien. Mit Fotografie, Video und Konzeptarbeit provozieren sie die Frage nach Realität und Fiktion. Dabei reflektieren sie über gesetzte Rahmenbedingungen und deren individuelle Wahrnehmung, Raum und mediale Informationsangebote. Die Ausstellung im Künstlerforum Bonn zeigt ihre aktuelle Arbeit BASEMENT TAPES, ein multimediales Projekt in drei Teilen. RED ROOM ist wie ein Feldforschungsprojekt angelegt. Der in ein gemütliches rotes Schlaf-/Hotelzimmer umgebaute Keller war während dreier Wochen Schauplatz der Übernachtungen verschiedener Gäste, deren Bewegungen und Äußerungen durch Fotografie und Videoaufnahmen festgehalten wurden. Der scheinbar wissenschaftliche Ansatz der Arbeit ermöglicht Einblicke in zutiefst individuelle Wahrnehmungen und Empfindungen, die auf der Schwelle von neutraler Erfassung zu privatesten Offenbarungen liegen. GREEN STORY ist eine fiktive, dokumentarische Installation über Vergangenheit und Geschichte, die in einem alten Keller in Berlin spielt und diesen widerspiegelt. Auf einer doppelseitigen Projektionswand werden zum einen Kelleraufnahmen vermischt mit Einspielungen von Interviewstatements aus dem Internet, außerdem werden willkürlich gewählte Internetauftritte amerikanischer Politiker gezeigt. Auf der Rückseite erzeugen die Aufnahmen einer vermummten Person durch ihr unaufhörliches Schlagen mit einem peitschenartigen Gegenstand ein martialisches, aggressives Geräusch. Bei der Projektion und der Dunkelheit des Raumes entsteht für den Betrachter eine Situation, in der die bedrückende Atmosphäre der Kellerräume unmittelbar suggeriert wird. 2 m2 WHITE SPACE nimmt Bezug auf die zwei Quadratmeter große, weiße Fläche des Sofas in einem hellen Kellerraum auf dem sich zwei Frauen gegenübersitzen. Es entsteht ein Raum für das Spiel gegenseitig vorgetragener Gedanken. Eine Konfrontation zwischen poetischen und wissenschaftlichen Philosophien, die während des Ablaufes des Videos immer mehr ineinander fließen und am Ende zu einem unverständlichen Sprachteppich werden. Über den verbalen Prozess wird der Vorgang der optischen Wahrnehmung nachvollzogen, indem sich rote und grüne Lichtanteile zum alles implizierenden weißen Licht vereinen.