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FOTOGRAFIE UN(D)WIRKLICHKEIT
MICHAEL STRAUSS

FOTOGRAFIE UN(D)WIRKLICHKEIT

Zeitgenössische Positionen subjektiver Fotografie

Manuel Geernick » Janet Riedel » Michael Strauss » Roland Wirtz »

Exhibition: 8 Feb – 14 Mar 2008

Maxhaus

Schulstr. 11
40213 Düsseldorf

0211-9010250


www.maxhaus.de

Tue-Fri 10-20, Sat 10-18

FOTOGRAFIE UN(D)WIRKLICHKEIT
JANET RIEDEL

MANUEL GEERINCK "...ich schaffe fotografische Bilder, indem ich von einer mechanischen, nicht computer-generierten, Versuchsanordnung ausgehe, die unvorhersehbare Spielarten sich bewegender Montagen und Zeichnungen hervorbringt, welche ursprünglich aus dem eher statischen Medium der Malerei stammen. Auf irrationale Weise hinterlassen diese dann Spuren ihrer flüchtigen Existenz." ROLAND WIRTZ "...Roland Wirtz ist ein Mystiker. Seine Fotos sind über viele Stunden durch das Belichten von Platten mit Tageslicht entstanden. Die Ausmaße dieser Fotos, 100 x 100 cm, entsprechen der Größe der Platten. Es ist, als fokussiere er eine kosmische Energie, um ein Bild zu schaffen, das letztlich mehr dem Höhlengleichnis von Plato entspricht als der Realität, die er ins Auge fasst..." (Jean-Christophe Ammann) JANET RIEDEL "Mein Anliegen ist das Sichtbarmachen von individueller und kultureller Erinnerung mit den Mitteln der Fotografie; sich zu erinnern, woher wir kommen. Und da, wo wir verstummen, erscheinen lyrische Farben, das Poetische, das Ungenau-Assoziative - so ist die Fotografie der Versuch, das Unfassbare zu imaginieren." MICHAEL STRAUSS "Die 'Bilder-Fotografien' von Strauss zeigen uns aber keine Dinge. Wir werden vergeblich versuchen, das Abgebildete zuzuordnen. Die Wirklichkeit ist für ihn nur Werkstoff, wie für den Maler die Farbe und den Bildhauer der Stein. Dieser Werkstoff wird subjektiv verarbeitet, umgewandelt in eine künstlerische Wirklichkeit, jenseits der dinglichen. Die Botschaft der Bilder besteht nicht in dem, was wir sinnlich wahrnehmen. Ihre Wirkung liegt hinter dem Erfassbaren." (Joachim Skerl) ZEITGENÖSSISCHE POSITIONEN SUBJEKTIVER FOTOGRAFIE Samuel Beckett sagt über die Malerei: "Gemalt wird, was uns zu malen hindert, weil der Gegenstand, der vor unseren Augen unsichtbar wird, sozusagen der Schönste und Hellste ist". Prinzipiell könnten wir dasselbe auch von der Fotografie erwarten. Seit ihrer Erfindung vor etwa 170 Jahren erwarten wir allerdings von der Fotografie ein präzises Abbild der Wirklichkeit. Die Fotografie spiegelt somit unsere vielleicht überzogenen Erwartungen an Wissenschaftlichkeit und Beweisbarkeit wieder. Denn Fotografie kann uns bestenfalls an die Wirklichkeit erinnern, diese aber niemals genau wiedergeben. In Bezug auf die subjektiven Positionen der Fotografie in den fünfziger Jahren entwickeln in dieser Ausstellung vier Fotograf/innen aktuelle Beispiele lichtbildnerischer Auseinandersetzung mit dem Unwirklichen. Inhaltlich beziehen sie sich dabei auf die Darstellung des Ideellen und Immateriellen und spiegeln damit gleichzeitig die Dialektik des fotografischen Mediums wieder. Mit diesen künstlerischen Aussageabsichten und mit den mittlerweile unerschöpflichen technischen Möglichkeiten der Fotografie nähert sich ihre fotografische Arbeit heute jener Freiheit in der Malerei an, welche Otto Steinert vor einem halben Jahrhundert auch für die Fotografie beanspruchte. Die vier Künstler/innen isolieren ihre gefühlten und gedachten Bilder aus dem Material, welches ihnen die Wirklichkeit bietet. Diesen "Wesungsprozess", das Isolieren des Werkes aus der Materie, beschreibt schon Thomas von Aquin in seiner Summa Theologica. Die fotografierte Realität ist den Künstler/innen Werkstoff, nicht Fluchtpunkt ihrer bildnerischen Arbeit. In dieser Ausstellung stellen zeitgenössische Künstler Fragen zur Wahrheit des Wirklichen, suchen nach Bildern und Symbolen mit großer Ausstrahlungskraft, die den fotografischen Augenblick überdauern. Michael Strauss

FOTOGRAFIE UN(D)WIRKLICHKEIT
ROLAND WIRTZ
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MANUEL GEERINCK