Thomas Ruff »
Contacts 6 - Photographen kommentieren ihre eigenen Kontaktabzüge
in Schwarz-weiss, in Farbe, auf Film oder Papier.
TV:
Funk & Fernsehen
Thomas Ruff gehört zu den führenden Vertretern einer neuen deutschen Fotografengeneration. Er bedient sich des Mediums Fotografie in Gestalt großformatiger Farbaufnahmen auf eine dokumentarisch sachliche Art. Eine Porträt-Serie über junge Leute, die er 1984 begonnen und auf der Biennale von Venedig ("Aperto", 1984) gezeigt hatte, führte ihn zur Sprache der Passbildfotografie zurück. Den gleichen Gestus der Anonymisierung und Objektivierung findet man in seiner Serie "Maisons" (1986). Thomas Ruff spürt insbesondere dem Bedürfnis nach analoger Illusion und dem Identifizierungswunsch nach, die uns in einer Fotografie den Beweis der tatsächlichen Existenz einer Identität, eines Ereignisses suchen lässt. Seine Bilder stellen den Zuschauer auf subtile Weise ins Zentrum der Doppeldeutigkeiten, die für das Fotografieren charakteristisch sind. Sie verweisen – auf mitunter spektakuläre Art - auf Objekte der uns umgebenden Welt und konfrontieren uns gleichzeitig mit der Notwendigkeit, uns zu fragen, welchen Platz wir ihnen gegenüber (körperlich und geistig) einnehmen und welchen Sinn wir in ihnen suchen oder auf sie projizieren.