Von Kunst und Politik - Fotografie in der Sammlung des Deutschen Bundestages Kommenden Donnerstag lassen wir noch einmal Hans Martin Sewcz filmisch zu Wort kommen. Sein Video Potpourri besteht aus Kurzbeiträgen über die verschiedenen Sujets des Fotografen und Konzeptkünstlers sowie seiner kreativ-experimentellen Auseinandersetzung mit dem Medium Film. In den 70er Jahren dokumentierte er während seines Studiums an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst die verfallenen Straßen in Leipzig und Ostberlin und porträtierte vor allem Jugendliche und Künstler. In den 80er Jahren setzte er sich fotografisch mit der DDR-Produktkultur auseinander, erlebte dann den Fall der Mauer bereits als Westberliner, woraufhin er DDR-Verpackungen in einer Sammlung bewahrte. Installationen und Kunst-am-Bau-Projekte folgten. Seit den 90er Jahren hält er die Gegenwart und deren Lebensgefühl auch filmisch fest: Straßenszenen, Techno-Paraden, (Künstler-) Porträts, ready founds, Autobiographisches ... (H.M.S.) AESTHETICS NOW. MIT ÄSTHETIK FÄNGT ALLES AN Video Potpourri von Hans Martin Sewcz (45 min) Im zweiten Teil des Abends zeigen wir eine filmische Dokumentation, die fünf Fotografien aus dem Herbst 1989 zum Anlass nimmt, den Geschichten hinter den Momentaufnahmen nachzuspüren: "Der Fotograf Johannes Beleites machte auf der ersten Montagsdemonstration in Leipzig ein außergewöhnliches Foto des Straßenbahnfahrers Steffen Schulz, der mit seiner Straßenbahn inmitten der Demonstranten feststeckte. Ein weiteres Foto nähert sich der denkwürdigen deutsch-französischen Geschichte zwischen dem Ost-Berliner Künstler Manfred Butzmann und dem Pariser Daniel Boulogne. Die Geschichte vom Hungerstreik im Herbst 1989 im "Gelben Elend" von Bautzen erzählt der ehemalige Häftling Jürgen Guse anhand eines beeindruckenden Fotos. Das Bild eines Panzers mit dem Transparent "Soldaten sind auch Menschen" führt uns zu Jan Gieschler und der Geschichte einer "Meuterei" von Soldaten in der NVA. Zu guter Letzt erzählt Lothar Ehm, wie er gemeinsam mit vielen Kollegen erfolgreich versuchte, sämtliche Kampfgruppenwaffen ihres Betriebes zu verschrotten und hieraus eine Erinnerungsglocke zu gießen – behilflich war ihnen dabei ausgerechnet die Armee." (PM zum Film) WENDEBILDER: FÜNF FOTOS UND IHRE GESCHICHTE, ein Film von Karoline Kleinert, herausgegeben von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (2006,45 Min): Wir danken der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Der Filmabend beginnt 19 Uhr. Der Kunst-Raum befindet sich im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus auf der anderen Spreeseite von Reichstagsgebäude und Paul-Löbe-Haus und ist flussseitig zu erreichen. Wie immer würden wir uns freuen, Sie und Ihre Freunde im Kunst-Raum begrüßen zu können. Der Eintritt ist frei.