Schilte & Portielje Huub Schilte und Jacqueline Portielje arbeiten und leben in Rotterdam. Nachdem sie sich 1975 trafen, haben sich beide für ein Kunststudium entschieden. Schilte wurde Architektur-Designer, Portielje graduierte als Malerin. Nachdem sie beide ihr eigenes Studio im selben Gebäude hatten (1986), wählte Schilte endgültig den Weg zur freien Kunst, indem er monumentale Wandgemälde schaffte. Portielje kombinierte schon damals Fotografie mit Malerei. Von Anfang an inspirierten sie sich gegenseitig und brachten sich intensiv in die Arbeit des Anderen ein. Seit 1994 erforschen die beiden sehr intensiv die vielfältigen Möglichkeiten des Computers als künstlerisches Medium. Sie nutzen ihn als digitale "Dunkelkammer", aber auch als Zeichen- und Malwerkzeug. Ihre Vorstellungen von Kunst ergänzten sich derart, dass sie fortan ihre Arbeiten gemeinsam kreierten. Deshalb arbeiten sie seit 1997 als Duo unter dem Namen Schilte & Portielje. Sie bevorzugen ohne vorgefassten Plan zu arbeiten. Um eine Arbeit zu erschaffen, die beim Betrachter Reaktion und Emotion auslöst, benötigen sie ein optimales Umfeld ohne Restriktionen. Beide wählen einzelne Fragmente aus einer digitalisierten Bilddatenbank, die sie über Jahre aufgebaut haben. Dann – unabhängig voneinander – untersuchen sie, inwieweit die gewählten Bildfragmente zu einem Konzept für eine neue Arbeit zusammengestellt werden können. Während diesem zeitaufwändigen Prozess der Umwandlung, des Zeichnen und Malens, der Addition und Subtraktion, werden konstant neue Möglichkeiten und Ideen generiert. Sie tauschen häufig die Arbeiten aus, so dass einer dort weitermacht, wo der andere aufgehört hat. Es ist eine intuitive Art und Weise zu arbeiten, in der sie gleichberechtigt sind, aber auch stark von der kritischen Vorstellung des anderen abhängen. Wenn am Ende ein Bildkonzept überzeugend bleibt, entwickeln sie es gemeinsam weiter, sowohl technisch als auch künstlerisch. Die Gründe warum sie in Schwarz/Weiß arbeiten sind vielfältig. In erster Linie möchten Sie das Mittelfeld zwischen Fotografie und Malerei erhalten. Zugleich schätzen sie die kontrastierende Kombination zwischen modernster Computertechnik und der etwas nostalgisch anmutenden S/W-Bildsprache, um die Distanz zwischen Kunst und Realität zu vergrößern. Die Computer-Collagen von Schilte & Portielje, die in den letzten Jahren entstanden sind, beschäftigen sich oftmals mit fundamentalen Aspekten des menschlichen Seins. Im Ganzen geben die Arbeiten viel Raum für mögliche Interpretationen. Aber weil die Künstler nichts festlegen möchten, geben sie weder Bildtitel noch erklärende Texte, die die autonome Wahrnehmung des Betrachters beeinflussen könnten. Als visuelle Künstler Schilte & Portielje möchten Sie die Welt in der sie leben widerspiegeln und reflektieren. Aber am Ende liegt alles in den Augen des Betrachters und der Kritiker.