Hier können Sie die Auswahl einschränken.
Wählen Sie einfach die verschiedenen Kriterien aus.

eNews

X





Grüße aus Burghausen - Stadtgeschichte in Bildern
Paul Albert Leitner

Grüße aus Burghausen - Stadtgeschichte in Bildern

Jubiläumsausstellung zum 25-jährigen Bestehen des Fotomuseums

Markus Dorfmüller » Paul Albert Leitner » Yukara Shimizu » Kamen Stoyanov »

Exhibition: 6 Jul – 2 Nov 2008

Haus der Fotografie

Burg 1
84489 Burghausen

08677-4734


www.burghausen.de/hausderfotografie

Mon-Sun 10-18

Grüße aus Burghausen - Stadtgeschichte in Bildern
Yukara Shimizu

Anlässlich seines 25-jährigen Jubiläums hat das Haus der Fotografie, Dr. Robert-Gerlich-Museum in einem Artists in Residence-Programm vier internationale FotokünstlerInnen nach Burghausen eingeladen, mit individuellen fotografischen Projekten und ihren spezifischen Arbeitsweisen einen aktuellen Blick auf die Stadt zu werfen. In der Ausstellung zeigen vielschichtige Bildserien, die von den KünstlerInnen während ihrer Arbeitsaufenthalte entwickelt und realisiert wurden, Burghausen aus unerwarteten Perspektiven - ein einfühlsames Stadtporträt, das facettenreich Prägendes und Alltägliches dieses Ortes sichtbar macht und seinen Widersprüchlichkeiten nachspürt. Unter dem Motto "Wir suchen Ihre Ansichten!" hat das Museum darüber hinaus BewohnerInnen und Gäste der Stadt eingeladen, private Fotografien einzureichen, die persönliche Erlebnisse und subjektive Beobachtungen sowie Ereignisse der Stadtge schichte aus den letzten 25 Jahren bis heute dokumentieren. In der Jubiläumsschau werden die visuellen Reflexionen dieses partizipativen Projektes in einer digitalen Installation präsentiert. Paul Albert Leitner auf Reisen Getreu seinem Diktum "Die beste Geschwindigkeit eines Fotografen ist die Schrittgeschwindigkeit" bewegt sich Paul Albert Leitner als Poet mit der Kamera durch Länder und Zeiten. Eben von einem Aufenthalt aus Burghausen zurückgekehrt ist er selbst zu Hause zwischen Bergen von Schachteln mit abertausenden penibel beschrifteter Fotos, Fundgegenständen, Zeitungsausschnitten, Texten wieder nur auf Durchreise, hält kurz inne zum Ordnen der Gedanken und Namen und Bilder. Jedes Bild ist mit einer präzisen Bildlegende verknüpft, die die meist wie entrückt im gleißendem Leitner-Licht erstrahlenden Motive mit konkreten Punkten in Raum und Zeit verbinden. Leitner bevorzugt den Begriff "Legende". Bild und Text zusammen sind konstitutiv, damit die Bilder gelesen werden können und Leitners Erzählungen, persönliche autobiographische oder ganze Weltgeschichten, zur Entfaltung kommen. Bald geht es weiter nach Teheran und Yazd. Leitner, der Fotograf als Existenzphilosoph, nimmt nun aber die Metapher von der Existenz als Reise, als ununterbrochenes Unterwegssein zu fremden Ufern ganz ernst und heiter gleichermaßen. Neugierig, mit großen offenen Augen für die Welt drinnen und draußen vollbringt er mit selbstbewusstem Sentiment und umfassenden Kenntnissen aller Details seit fünfundzwanzig Jahren strahlende Fotografien von Orten und Situationen auf der ganzen Welt. Mit ironischer Melancholie erscheint er selbst gelegentlich auf seinen Bildern, als Kunstfigur in wechselnden Episoden des Lebens. Sensibel für die Poesie im Alltäglichen stößt er auf Twin Peaks in Burghausen, ist dabei aber so konkret und sachlich wie ein Dokumentarist. Paul Albert Leitner zeigt die Schönheit und die Merkwürdigkeit der Welt; dabei enthüllt er auch den Witz und die Magie des Mediums - seine Fotografien sind Zeugnisse für die Einzigartigkeit von Konstellationen und die Kostbarkeit des flüchtigen Augenblicks. Rainer Iglar (Fotohof Salzburg) Yukara Shimizu "Trübheit der Stille" nennt Yukara Shimizu ihre geheimnisvoll narrativen Fotografien, die alle bei Nacht im Schatten der Burgmauern entstanden sind. Die Präsenz dieser mächtigen Burganlage prägt das Bild der Stadt Burghausen und verweist auf ihre Geschichte. Was tagsüber als beliebte Touristenattraktion Anziehungspunkt für Busreisende aus vielen Ländern ist, spiegelt in der menschenleeren Dunkelheit die zeitliche Dimension des Ortes. Mit extrem langen Belichtungen hält die Künstlerin in ihrer zehnteiligen Bildsequenz den Schein der Vergangenheit fest. In mystisches, blaugrünes Licht getaucht, wecken die märchenhaft anmutenden Motive Yukara Shimizus teilweise bedrohliche und rätselhaft verdichtete Assoziationen. Bei näherer Betrachtung werden die traumhaften Momente ihrer Fotografien jedoch durch die Genauigkeit der Bildinformationen, die charakteristisch für ihre Aufnahmen ist, gebrochen. In feinen Nuancen zeichnet sie in den Bildern Strukturen und Schattierungen von Pflanzen, Wegen und Mauerwerk, die eigentlich bei Nacht nicht zu sehen sind. Dadurch changieren die Arbeiten der in München lebenden Künstlerin zwischen Wirklichkeit und Fiktion. Petra Gerschner, München Markus Dorfmüller Jeder Ort hat seine eigene Geschichte, die auf ganz spezifische Weise im öffentlichen Raum Repräsentanz findet. In seiner Bildserie "Burghausen liegt unter 12 Grad östlicher Länge, 48 Grad nördlicher Breite und 350,6 m über dem Meeresspiegel..." untersucht Markus Dorfmüller wie sich im Stadtbild historische Zeichen und Symbole mit der urbanen Alltagskultur der Gegenwart verbinden. Zu Fuß, mit Stativ und Großbildkamera im Gepäck, erkundete der Hamburger Fotokünstler die Stadt und ihre Umgebung: "Als Fremder springt dich die Geschichte eines Ortes auf wundersame Weise an. Ich sehe Dinge, die andere in ihrem Alltag schon lange nicht mehr wahrnehmen", stellte Dorfmüller bei seinen Gesprächen mit den Bewohnern Burghausens immer wieder fest. In präzisen Bildausschnitten, die aus seiner architekturfotografischen Praxis resultieren, zeigt er, wie sich die Bruchstücke aus unterschiedlichen historischen Epochen im aktuellen Stadtbild darstellen. Im zeitgenössischen Kontext erscheint manches historische Fragment irritierend bis absurd und verweist auf die Prozesse der Geschichtsrezeption einer Gesellschaft. Petra Gerschner, München Kamen Stoyanov Die Arbeit von Kamen Stoyanov fokussiert auf soziale Nischenstrukturen, die dem allgemeinen Betrachter oftmals verwehrt bleiben, für ein Verständnis des Funktionierens gesellschaftlicher Strukturen jedoch wesentlich erscheinen. Mittels Fotografie und Video nähert sich der Künstler auf narrativer Weise den einzelnen Themen, die jeweils ortspezifische Charakteristika in den Vordergrund der Betrachtungen rücken. Während seines Aufenthaltes in Burghausen widmete sich Stoyanov dem Thema Religion und wie es sich in seiner katholisch ausgeprägten Weise vor allem in Österreich und Bayern manifestiert. Das Zisterzienserkloster Raitenhaslach im Stadtgebiet von Burghausen diente als räumlicher Ausgangspunkt und wurde auf seine Bildikonografie von einst und jetzt untersucht. Zwei Großformatfotos zeigen einerseits wie handgeschnitzte Skulpturen, die in ihrer Bedeutung bereits ausgedient zu haben scheinen, in einem Raum abgestellt werden und andererseits, wie sich Studierende der TU München in dem Kloster mit ihrem technischen Equipment zwecks Recherchezecken ausbreiten und sich die Frage nach der Bedeutung bildlicher Symbolik innerhalb des Klosters dadurch verrückt. Walter Seidl, Wien

Grüße aus Burghausen - Stadtgeschichte in Bildern
Markus Dorfmüller
Grüße aus Burghausen - Stadtgeschichte in Bildern
Kamen Stoyanov