"Der Ausgangspunkt ist immer das Bild. Mich interessiert, wie wir uns über Bilder eine Vorstellung von der Welt machen, welche Vorstellungen Bilder vermitteln und welche Mechanismen in den Bildern stecken." Albrecht Kunkel erforscht in seinen Photographien die Mechanismen und Wirkungen der bildlichen Wahrnehmung. Sein Interesse gilt dabei medial vermittelten Inhalten. Deshalb sucht er systematisch Orte auf, die paradigmatisch für die Generierung von Kultur stehen: Höhlen als Ursprung von Erkenntnis, Felszeichnungen als früheste Formen menschlicher Abstraktion, Orte des Ursprungs von Glauben, wie etwa die religiösen Stätten Jerusalems, oder Luftaufnahmen, die ein Versuch sind, sich kartographisch Land anzueignen. Gleichzeitig findet eine umfassende Medienreflexion statt, die die Grenzen und Möglichkeiten der Photographie subtil mit den ihr eigenen Mitteln austestet. Das Potential der Photographien von Albrecht Kunkel liegt in der Umwertung des Dokumentarischen, das er zugunsten einer auratischen Qualität der Bilder in den Hintergrund treten lässt. So schafft er Bilder im Spannungsfeld von Suggestion und Imagination und spielt mit den Grenzen der Darstellbarkeit. Albrecht Kunkel wurde 1968 in Berlin geboren. Er studierte bei Bernd Becher, Thomas Struth und Katharina Sieverding. 2001 erhielt er den Gasag-Kunstpreis, im gleichen Jahr war er Stipendiat der Chinati / Donald Judd Foundation in Marfa, Texas. 2006 folgte ein Aufenthalt an der Cité Internationale des Arts, Paris. Er lebt und arbeitet in Berlin. Mit der Ausstellung "Transmission" zeigt das Kunsthaus Lempertz erstmals einen Querschnitt seines künstlerischen Werks.