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Nude Visions - 150 Jahre Körperbilder in der Fotografie
Franz Hanfstaengl, Eugenie von Klenze,
about 1855; © Münchner Stadtmuseum

Nude Visions - 150 Jahre Körperbilder in der Fotografie

Atelier Manassé (Olga Spolarics + Adorján von Wlassics) » Auguste Bellocq » Josef Breitenbach » Francis Bruguière » Gertrude Fehr » Vincenzo Galdi  » André Gelpke » Fritz Henle » Marta Hoepffner » Louis Igout » André Kertész » Germaine Krull » Helmut Lederer » Lehnert & Landrock  » Herbert List » Gaudenzio Marconi » Will McBride » Eadweard J. Muybridge » Floris Neusüss » Helmut Newton » Dennis Oppenheim » Wilhelm (Guglielmo) (von) Plüschow » Gerhard Riebecke » Helmut Roettgen » Alfred Stieglitz » Karel Teige » Juergen Teller » Wilhelm von Gloeden » Gerhard Vormwald » Edward Weston »

Exhibition: 27 May – 4 Oct 2009

Münchner Stadtmuseum - Sammlung Fotografie

St.-Jakobs-Platz 1
80331 München

Münchner Stadtmuseum

St.-Jakobs-Platz 1
80331 München

+49 (0)89-23322370


www.muenchner-stadtmuseum.de

closed until 2027

Nude Visions - 150 Jahre Körperbilder in der Fotografie
Juergen Teller, Kristen McMenamy, 1996
© Juergen Teller and Münchner Stadtmuseum

Nude Visions - 150 Years Body Images in Photography The exhibition "Nude Visions" is an introduction to the collection of photographs in the Münchner Stadtmuseum, showing a representative selection of images of the human body. The show starts with so-called "academies", plates used as models by artists like Delacroix and Courbet. Yet, at the same time photographers already made pictures of the nude that had artistic ambitions. Beginning in the 1870s, nude models were placed outside of the studio in the open air, typically in the Mediterranean country-side of Italy or North Africa. Using photography as tool, the late 19th-century "Lebens reform-Bewegung" (Life Reform Movement) in Germany celebrated the naked body's naturalness. Around 1900, pictorialist photographers aimed at elevating the nude to an artistic subject. In the realm of the nude, artistic photography of the 1920s and 1930s found new compositional solutions by employing multiple exposures, solarization, collage techniques and extreme chiaroscuro contrasts and perspectives. The image of the naked body was thus distorted, dematerialized, x-rayed and fragmented. Such experiments continued after World War II, yet a parallel development existed in straight photography, with its clear and natural depictions of the nude. Body Art and Performance artists of the 1970s declared the immediacy of their own physical experiences as a political imperative. The flood of pictures and easy access to the private and intimate, defines nude photography of the 1990s. The exhibition's section on glamour photography starts with works from the early 20th century, when new ideals of stardom were developed in the Hollywood studios. During the 1960s the glamorous nude becomes fully established in advertising photography. In contrast to the female nude, the male nude is not as established in the collective mind. During the 19th century, the male nude was legitimized as a model in art academies, and since the early 20th century in the context of bodybuilding. The pictorialists around 1900 had men pose for pictures with mythological associations. The homosexual emancipation that occurred during the Weimar Republic and continued in the 1960s, witnessed a growing number of gay artists who published an ever increasing range of male nudes.


Nude Visions - 150 Jahre Körperbilder in der Fotografie Fast 25 Jahre nach der legendären Ausstellung "Das Aktfoto" präsentiert das Münchner Stadtmuseum aus seiner Sammlung Fotografie 250 Originalaufnahmen aus dem Zeitraum von 1845 bis 2005. In sieben Kapiteln wird eine facettenreiche Kulturgeschichte der Aktfotografie vorgestellt. Am Beginn der Ausstellung stehen neben einigen seltenen Stereodaguerrotypien sogennante "Akademien", die ab der Mitte des 19. Jahrhunderts Künstlern als Studienvorlagen dienten. Parallel gab es bereits auch Aktaufnahmen, die den eigenen künstlerischen Ambitionen der Fotografen folgten. Ab den 1870er Jahren entstanden im mediteranen Süden Italiens und in Nordafrika die ersten Freilichtakte. Die Vertreter des Piktorialismus waren um 1900 bestrebt, den Akt als künstlerisches Sujet zu nobilitieren. Mit Hilfe von aufwändigen Druckverfahren wurde die Bildwirkung der Motive verändert, das konkret Physische entzogen und in entrückte Sphären versetzt. Im Rahmen der Lebensreform-Bewegung, die seit Ende des 19. Jahrhunderts vor allem in Deutschland erheblichen Zulauf hatte, nahm die Freikörperkultur eine besondere Stellung ein. Eine wirksame Reklame für die Ideale der Naturisten stellten Aktfotografien dar, die den Körper in seiner Natürlichkeit feierten. Die künstlerische Fotografie in den 1920er und 1930er Jahren fand auch im Bereich der Aktdarstellung mittels Mehrfachbelichtungen, Solarisationen und Collagen, extremen Bildausschnitten und Perspektiven sowie durch das Spiel mit starken Hell-Dunkel-Kontrasten völlig neue Bildlösungen. Der entblößte Körper wurde verfremdet, entmaterialisiert, durchleuchtet, fragmentiert und auf seine prinzipielle Darstellbarkeit hin analysiert. Experimentelle Verfahrensweisen mit der Aktfotografie blieben auch nach dem Zweiten Weltkrieg zentral. Diesen abstrakt-experimentellen Bildfindungen standen in den 1950er und 1960er Jahren Aktbilder von größerer Klarheit und Natürlichkeit gegenüber. Die im Kontext der Body-Art und Performance arbeitenden Fotokünstler der 1970er Jahre erklärten die Unmittelbarkeit der eigenen körperlichen Erfahrung zur politischen Notwendigkeit. Dem Thema Glamourfotografie widmet die Ausstellung ein eigenes Kapitel. Zu Beginn des 20. Jahrhundert kreierten die Hollywoodstudios neue Bildformen des Glamourösen. Seit den 1960er Jahren wurde die Bildform des Glamourakts von der Werbung übernommen. Im Vergleich zum weiblichen Akt ist der Männerakt weniger stark in unserem kollektiven Gedächtnis verankert. Im 19. Jahrhundert war er als Vorlagenstudie im Rahmen der künstlerischen Ausbildung an Kunstakademien legitimiert. Gesellschaftlich Akzeptanz genossen außerdem so genannte "Körperkulturen", wie das Bodybuilding genannt wurde. Die Piktorialisten um 1900 inszenierten ihre männlichen Modelle häufig als lyrische Motive mit Anklängen an mythologische Themen. Im Zuge der homosexuellen Emanzipation entstanden in der Weimarer Republik und dann seit den 1960er Jahren für homosexuelle Künstler Freiräume zur Veröffentlichung von Männerakten. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Kehrer Verlag mit 416 Seiten, 334 Abbildungen, deutsch-englisch, broschiert, zum Preis von 19,95 EUR.

Nude Visions - 150 Jahre Körperbilder in der Fotografie
Herbert List, Arab with Flowers, Nude, 1935
© Herbert List Bequest, Hamburg and Münchner Stadtmuseum
Nude Visions - 150 Jahre Körperbilder in der Fotografie
T.W. Salomon (attributed), Revue Girls, about 1935
© Münchner Stadtmuseum