Raphaël Dallaporta »
Künstler hautnah
TV: – 20 Dec 2009
Sun 20 Dec 7:00
Raphaël Dallaporta, der 1980 geboren wurde und heute in Paris lebt und arbeitet, stellt in seinen Fotoarbeiten universelle Fragen. Dafür steht auch seine Fotoreihe "Antipersonnel" über Anti-Personen-Minen, die von dem Kurator und Fotografen Martin Parr für die 35. Ausgabe des Photofestivals "Rencontres d'Arles" ausgewählt wurde.
Dallaporta fotografierte die Minen wie stilisierte Schmuckstücke. Sie verlieren dadurch aber nichts von den Gräueln, die sie Menschen zufügen können, sondern ganz im Gegenteil. "Die Arbeit mit den Minenräumern, hat mir gezeigt, dass die Minen nicht nur ein humanitäres Problem darstellen, sondern auch ein politisches, wirtschaftliches und ökologisches", sagt Dallaporta. "Das Hauptproblem ist also der Gegenstand der Mine an sich, der viele Opfer fordert." Seine Fotos zeigen keine Emotionen, agieren nicht auf der Gefühlsebene, lassen dem Betrachter vielmehr die Freiheit, selbst über das Abgebildete nachzudenken. Der Ausstellungskatalog wurde durch ein Vorwort von Jody Williams ergänzt, Friedensnobelpreisträgerin 1997 und Koordinatorin der Internationalen Kampagne für das Verbot von Landminen.
Eines seiner aktuellen Projekte befasst sich mit Formen moderner Sklaverei, daneben beschäftigt er sich aber auch mit leichteren Themenstellungen, wie der scheinbar einfachen Frage, was jemand sieht, wenn er aus seinem Fenster schaut.
Arbeiten von Raphaël Dallaporta befinden sich im französischen Nationalen Fonds für Zeitgenössische Kunst sowie im Europäischen Haus der Fotografie und wurden bereits in großen Galerien und Museen ausgestellt.
Dallaportas Werdegang führte von einem Studiengang an einer Medienschule bis zur Tätigkeit als Korrespondent: Raphaël Dallaporta studierte an der renommierten Pariser Film- und Medienschule "Ecole des Gobelins". 2002 erhielt er ein einjähriges Aufenthaltsstipendium im italienischen Medienlabor "Fabrica". Seine Bilderreihe "xmas trees" wurde in Frankreich in der Zeitschrift "Télérama" veröffentlicht und im Januar 2003 von der "Fnac" vorgestellt. Dallaporta war bis 2003 Korrespondent für die Zeitschrift "Colors"; außerdem erscheinen seine Arbeiten in Publikationen wie "Vogue-Italia", "OjodePez", "Blast", "Citizen K International", "L'Officiel", "Wad" und "Extra Small".
Zu Wort kommen in der Sendung François Hébel, Leiter des Photofestivals "Rencontres Internationales de la photographie" in Arles, Jean-Luc Monterosso, Leiter des Europäischen Hauses der Fotografie in Paris sowie Claire Guillot, Journalistin bei der Tageszeitung "Le Monde".