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myponyplay
© Alexandra Vogt

Alexandra Vogt »

myponyplay

Exhibition: 4 Apr – 14 Jun 2009

Künstlerhaus Marktoberdorf

Kemptener Str. 5
87616 Marktoberdorf

8342 -918337


www.kuenstlerhaus-marktoberdorf.de

Tue-Fri 15-18 . Sat/Sun 14-18

Alexandra Vogt verwandelt das Künstlerhaus in einen Parcours der Leidenschaften - gemeinsam mit ihren Pferden, Vollblutarabern, und den obligatorischen Pferdemädchen. Das Künstlerhaus präsentiert in einer umfangreichen Werkschau auf knapp 600 qm Ausstellungsfläche das fotografische Werk Alexandra Vogts erstmals in Verbindung mit ihrem eindrucksvollen malerischen Werk. Die Räume des Künstlerhauses changieren temporär für die Dauer der Ausstellung zwischen Ateliersituation, Galerie und Pferde-Parcours - Architektur, Kunst und Konzept werden zum - lebendigen - Gesamtkunstwerk, in dessen Rahmen neue Arbeiten der Künstlerin entstehen werden. Während sich ihre Fotografien der irritierend idyllischen Gegenwelt des Pferdemädchens zwischen Dokumentation und Inszenierung an der Grenze zwischen Realität und Fiktion bewegen, schildern die gemalten und teils gezeichneten Bilder eine vermehrt expressiv existenzielle Vorstellungswelt. Auf der Suche nach poetischem Sinn durchstreift Alexandra Vogt mit neoromantischer malerischer Geste innere und äussere Welten. Die strategisch eingesetzte Emotionalität soll die Malerei wieder beleben. Die Fragilität der skizzenhaften Zeichnung wird zum Mittel der Entrückung und Verklärung. Die Bilder wollen jedoch nicht als Eskapismus und romantischen Rückzug in die subjektive Emotionalität gelesen werden. Kritik und Naivität, Irritation und Schönheit stehen sich unmittelbar gegenüber. Brüche werden gezielt eingesetzt, um traumatische Befindlichkeiten aufzuspüren und darzustellen. Thematisch arbeitet Alexandra Vogt (*1970 Mussenhausen) entlang dem schmalen Grat zwischen Traum und Alptraum der äußerst spannungsgeladenen Beziehung zwischen Pferden und jungen Mädchen. Die unwiderstehliche, fast magische Anziehungskraft stark klischeebehafteter Vorstellungswelten, von Prinzessinnen-Romantik, Freiheitssehnsucht und erster aufkeimender Erotik kippt dabei zwischen Bergen von Wäsche, feuchtwarmen Ställen, Dreck, manchmal Blut, Urin und Schrott ins schmerzhaft Monströse oder Bedrückende um. Die Labilität der Lage löst Beklemmung und Angst aus, genauso aber auch Neugier und Faszination an der fragilen, manchmal verletzten Schönheit oder der unbändigen Vitalität von Tier und der symbiotisch damit verbundenen, vereinten Mädchenfrau - und immer steckt hinter einer vordergründigen Verklärung doch halboffenbar ein verborgenes Grausen, ein verbotenes Geheimnis. Mit außergewöhnlichem Gespür und eigentümlicher Präsenz ist Vogt den Konstruktionen scheinbarer Idylle, und den merkwürdigen Verlockungen und subtilen Gefährdungen des Erwachsenwerdens in der Provinz auf der Spur. Und so entsteht seit Jahren in enger und kontinuierlicher Zusammenarbeit mit den Protagonistinnen, den Pferdemädchen, ein Werk, das gleichermaßen von archetypischen wie autobiografischen Aspekten durchzogen ist, immer aber auch als Fiktion und Inszenierung von Wunsch und Wirklichkeit gemeint ist, als einem Spielplatz der brüchigen Rollen durchaus lustvoll in den Abgrund der Identitäten schaut. Mit myponyplay zeigt Alexandra Vogt in ihrer bisher größten Einzelausstellung auf rund 600 qm Ausstellungsfläche des Künstlerhaus Marktoberdorf Fotografien, Malerei und Installationen, u.a. auch eine Serie neuester Arbeiten. Sie verwandelt und benutzt für diesen Zweck das gesamte Erdgeschoss und den großen ummauerten Vorhof des Ausstellungshauses temporär als tableau vivant experiment - ein rätselhaft abgründiges Vexierspiel, in das sie mit einigen ihrer Pferde und den für die Dauer der Ausstellung im Haus agierenden Pferdemädchen vorübergehend „einzieht“, um dort in situ neue Arbeiten zu entwickeln.