Wolfgang Zurborn »
Drift
Fotografien 1980-2006
Exhibition: 7 May – 16 Aug 2009
Haus der Photographie / Deichtorhallen
Deichtorstr. 1-2
20095 Hamburg
Halle für aktuelle Kunst / Deichtorhallen
Deichtorstr. 1-2
20095 Hamburg
+49 (0)40-321030
mail@deichtorhallen.de
www.deichtorhallen.de
Tue-Sun 11-18
Das Haus der Photographie zeigt die erste umfassende Werkschau des Fotografen Wolfgang Zurborn (*1956) unter dem Titel "Drift - Fotografien 1980 - 2006". Neben dem als Monographie erschienenen Werkzyklus "Drift" und dem kürzlich publizierten Projekt "China! Which China?" als bibliophilen Leporello sind zum ersten Mal eine Auswahl der frühen Schwarzweißarbeiten (1980 - 1985) zu sehen, die die Herangehensweise des seit über 25 Jahre arbeitenden Fotokünstlers schon damals deutlich machen. Ingo Taubhorn kuratiert die Werkschau: "Ich kenne Wolfgang Zurborn seit seinem Fotografiestudium und habe seitdem seine Arbeit als Künstler intensiv verfolgt. Wie kein anderer deutscher Fotograf ist er über all die Jahre seiner persönlichen Bildsprache, die er von den ersten Schwarzweißarbeiten bis hin zu den komplexen Farbaufnahmen stetig weiter entwickelt hat, treu geblieben. In Bildkompositionen auf höchstem formalen Niveau werden wir zunächst mit einer Vielfältigkeit der Wirklichkeit konfrontiert, die auf dem zweiten Blick irritiert, weil sie sich nur aus Versatzstücken zusammensetzt, die nicht mehr auf reale Erfahrungen aufbauen. Wir sehen eine Welt aus zweiter Hand, so wie es Lewis Mumford schon 1952 formuliert hat." (Ingo Taubhorn) Wolfgang Zurborns Fotografien zeigen die Welt in ausschnitthafter Form. Häufig ist der Blick verstellt, mehrere Ebenen werden zueinander in Beziehung gesetzt. Zurborn bezieht Spiegelungen, Schatten, Plakatwände mit in seine Bilder ein. Zweidimensionale Flächen durchbrechen den dreidimensionalen Raum, gemeinsam verdichten sie sich in der Fotografie wiederum zu einer Fläche. Das irritiert, weil sich das fotografische Ergebnis der einfachen Entschlüsselung widersetzt. In seinen Erkundungen der visuellenOberflächen setzt Zurborn die optischen Gesetzmäßigkeiten der Kameraperspektive gezielt ein, um mit Ebenen der Schärfe und der Unschärfe weitere Gestaltungselemente ins bild zu bringen. Der Bildraum fragmentiert sich auf diese Weise, Anschnitte und Farbkombinationen eröffnen ungewohnte Perspektiven. Die Fotografien laden dazu ein, in ihrer Vielschichtigkeit genau betrachtet zu werden. In seiner fotografischen Annäherung an eine unbekannte Welt der hochkomplexen, in viele Parallelwelten verschachtelten Megacities Peking und Shanghai, besonders nach den Olympischen Spielen 2006, die die Visionen von Science-Fiction-Filmen wie Blade Runner Wirklichkeit werden lassen, findet Zurborn die Herausforderung, diese Welt in seiner Bildsprache umzusetzen, die das Unbekannte nicht in der Distanz des Exotischen hält, sondern im Fremden die Nähe aufspürt: "Die Welt erscheint mir in diesen Städten wie eine überdichte Collage aus Zeichen, Körpern und Räumen, eine Art semiotischer Overkill, den ich zunächst kaum für mich entschlüsseln kann." (Wolfgang Zurborn) Ingo Taubhorn kuratiert die Werkschau. Eröffnung: 6. Mai 2009, 19:00 Einführung: Ingo Taubhorn, Kurator des Hauses der Fotografie Am gleichen Abend wird die Ausstellung von Herbert Tobias eröffnet. 8. Mai 2009, 16:00 Booksigning mit Wolfgang Zurborn in der Buchhandlung im Haus der Photographie: Drift und China! Which China? 22. Mai 2009, 19:00 Lecture: Wolfgang Zurborn im Gespräch mit Ingo Taubhorn 23. Mai 2009 16:00 Künstlerführung durch die Ausstellung mit Wolfgang Zurborn 20/21. Juni 2009 Sommerworkshop mit Wolfgang Zurborn im Haus der Photographie Die Erfindung des Realen