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Deimel + Wittmar
Rheingoldsaal Düsseldorf, 130 x 160 cm

Petra Wittmar + Ulrich Deimel »

Deimel + Wittmar

Exhibition: 12 Sep – 16 Oct 2009

Galerie Ricarda Fox

Liverpoolstr. 15
45470 Mülheim

0208-37748904


www.galerie-fox.de

TueFri 15-19 . Sat 12-16

Deimel + Wittmar
Hans-Sachs-Haus Gelsenkirchen, 130 x 160 cm

Beyond the 1920s - This Side of Photography Deimel + Wittmar have examined architectural works of the 1920s, and they have turned gazes into photographs: photographs that spring freely from one's own desire to create correspondences, images that respond to a spiritual impulse rather than a functional one. What they offer with their photographs, by contrast, is a kind of fresh reading of these structures, like a book that is taken off the shelf after many years, reread, and, in the process, for the first time actually written. And this is precisely what photography is able to do—with every step it brings phenomena to light that have hitherto gone unrecognized and unseen. It does not document things or events, but places them in the time of other gazes. The distance that Deimel + Wittmar create between us and architecture with their photographs is a double one. By avoiding any historicizing gesture, they do justice to the medium of photography, and by means of deliberate fragmentation, they prevent the viewer from forming the impression of a historical continuum. With each of their images they cause architecture to survive in a different way, with each one they reveal the unseen. As photographers, they have set about the work of translation in the sense that Walter Benjamin gave to the term, undertaking expeditions through the arcades of architecture in order to spread before us an invitation to participate. Deimel + Wittmar do not choose to document architecture—a task that would in any event be beyond the capabilities of photography—and create the kind of document that might satisfy the task as defined by a customer. Instead they cite details, just as others once reused plundered architectural booty. Deimel + Wittmar conceive of views as pauses. Photography suspends. It separates architecture from its manifestation; it dedicates each step to the imaginary opening up of an interior space and posits the moment as a response to the photographed structure. The photographers do not at any time depict architecture. Rather, with each of their photographs, they insert architecture into the expectation of that which is coming, an advent that stands much closer to Kafka's doorkeeper than to any expectation of architectural space being photographically revealed. That is the moratorium of photography. Where space becomes plane, we stand before the undecidedness of space and thus on the threshold between outside and interior. Abridged text from Ulrich Deimel/Petra Wittmar. Those Twenties. Ostfildern: Verlag Hatje Cantz 2003


Hubertus v. Amelunxen Jenseits der zwanziger Jahre - Diesseits der Fotografie Deimel + Wittmar haben Architekturen der zwanziger Jahre gesichtet, haben Blicke zu Fotografien gemacht, ohne dass sie anderen als den eigenen Ansprüchen zu folgen hatten. Freie Bilder, Fotografien, die dem eigenen Verlangen entspringen können, Entsprechungen zu schaffen, die nicht der funktionalen, sondern der geistigen Bestimmung gelten. Sie haben seit 1996 Gebäude besucht, die zumindest architekturhistorisch am Rande liegen, weniger für den architektonischen »Aufbruch« als für eine eklektizistische Kontinuität stehen. Was sie mit ihren Fotografien anbieten, ist eine Art erneuten Lesens der Bauten, wie ein Buch, das, nach vielen Jahren aus dem Regal genommen, wiedergelesen und nun erst geschrieben wird. Und eben dies vermag ja die Fotografie, mit jedem Schritt auf einem bekannten Weg Unerkanntes und nicht Gesehenes zu heben, Dinge oder Geschehen nicht zu dokumentieren, aber sie in die Zeit anderer Blicke zu stellen. Die Fotografien bieten Einblick in den strukturellen Umfang der Architekturen wie auch in die Distanz, die sich zu ihm offenbart. Es ist eine doppelte Distanz zur Architektur, in die uns Deimel + Wittmar mit ihren Arbeiten stellen. Jeden in der Aufnahme historisierenden Gestus vermeidend, werden sie dem Medium Fotografie gerecht und verhindern den Eindruck einer historischen Kontinuität in der bewussten Fragmentierung. In jedem Bild lassen sie die Architektur anders überleben, mit jedem Bild legen sie offen, was nicht zu sehen ist. Sie haben sich im Sinne Walter Benjamins fotografisch an die Arbeit der Übersetzung gemacht, Gänge durch die Arkaden der Architektur unternommen, um in formaler wie konzeptioneller Strenge uns ein Angebot der Teilhabe zu unterbreiten. Deimel + Witmar stellen die Architektur in die Problematik ihrer Überlieferung. Sie nehmen den Weg nicht einer fotografisch eh aussichtslosen Dokumentation von Architektur, sondern zitieren Ausschnitte, wie andere einst Raubgut zu architektonischen Spolien formten. Blicke werden von Deimel + Wittmar als Pausen gedacht. Die Fotografie setzt aus. Sie teilt die Architektur von ihrer Erscheinung ab, setzt jeden Schritt in die imaginäre Erschließung umbauten Raums und bietet mit dem Augenblick einen Gegenwurf zur fotografierten Architektur. Zu keiner Zeit stellt die Fotografie die Architektur dar, mit jeder Aufnahme aber setzt sie die Architektur in die Erwartung des Kommenden - einer Ankunft, die dem Torhüter Kafkas sehr viel näher steht als jeglicher Erwartung, in der der architektonische Raum als ein fotografisch erschlossener stünde. Das ist das Moratorium der Fotografie. Wo Raum zur Fläche wird, stehen wir vor der Unentschiedenheit des Raums und damit auf der Schwelle zwischen Außen und Interieur. Abridged text from Ulrich Deimel/Petra Wittmar. Those Twenties. Ostfildern: Verlag Hatje Cantz 2003

Deimel + Wittmar
Kino Scandia Stockholm, 130 x 160 cm
Deimel + Wittmar
Café L'Aubette Strasbourg, 130 x 160 cm