Bautzener Kunstpreis an Erasmus Schröter Das Museum Bautzen eröffnet am 26.September 2009 die Sonderausstellung "Am Ufer" mit Fotografien der Serie "Komparsen" des Leipziger Fotokünstlers Erasmus Schröter. Er gehörte 2008 zu den ausstellenden Künstlern des 10. Bautzener Herbstsalons und wurde von der Jury mit dem Bautzener Kunstpreis ausgezeichnet. In der, nun stattfindenden Einzelausstellung zeigt Schröter sein Langzeitprojekt "Komparsen". Seit einigen Jahren arbeitet er mit Kleindarstellern sächsischer Bühnen, mit Menschen, die gern einmal auf einer Bühne stehen wollen und sich als Statisten für Oper, Theater oder Filmproduktionen casten lassen. Erasmus Schröter, geboren 1956 in Leipzig, studierte von 1977 bis 1982 an der dortigen Hochschule für Grafik und Buchkunst. 1985 verließ er die DDR und siedelte er mit seiner Frau, der Malerin Annette Schröter nach Hamburg über. Seit 1997 lebt und arbeitet er wieder in Leipzig. 2005 und 2006 war er als Gastprofessor für Fotografie an der HGB Leipzig tätig. Seine Fotografien wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenpräsentationen im In- und Ausland gezeigt. Die großformatigen Fotografien, welche nun im Museum Bautzen ausgestellt werden, rücken den Menschen in den Mittelpunkt und bewahren doch dessen Anonymität. Obwohl die Fotografien auf den ersten Blick wie Portraits wirken, geht es Erasmus Schröter nicht darum, Individualität zu erfassen und so sind die einzelnen Arbeiten der Serie in ihren Titeln folglich nur beziffert. Schröter sucht mit den Dargestellten vielmehr nach Reflexionen allgemeiner gesellschaftlicher Befindlichkeit. Die Frauen, meist blond, meiden häufig den Blick des Betrachters, wirken seltsam abwesend, als suchten sie am Horizont die Momente einer vergangenen Zukunft. Den Männern bleibt das Schwarzweiss des Mediums vorbehalten. Bepackt mit Koffern und Plastiktüten stehen sie in geradezu dramatischer Melancholie in archaischer Umgebung, im Wald, auf Brücken, an Hausecken. Es bleibt offen, ob sie in fremdes Terrain heimkommen oder ins Ungewisse aufbrechen. Die Räume, in denen sich Schröters "Komparsen" bewegen, sind merkwürdig kulissenhaft und doch real. Sorgfältig wählt der Fotograf vor den Aufnahmen die Orte aus. Durch diese Inszenierungen fühlt sich der Betrachter schließlich wie in die Szenenfotos eines imaginären Spielfilms versetzt. Die Ausstellung wird am Samstag, dem 26. September 2009 um 17 Uhr mit der Verleihung des Bautzener Kunstpreises eröffnet. Die Fotografien von Erasmus Schröter sind bis zum 1. November 2009 im Museum Bautzen zu sehen.