Porträtfotografien von Gunter Klötzer Das Museum Huelsmann zeigt vom 30. Oktober 2009 - 21. März 2010 die Ausstellung «Germans - Deutsche in Amerika. Porträtfotografie von Gunter Klötzer». Klötzer, der in Berlin lebende Initiator des Projekts, hat über 120 deutsche Auswanderer aufgesucht, sie portraitiert und zu ihren Beweggründen, die alte Heimat zu verlassen, befragt. Das Spektrum der Portraitierten reicht von jung bis alt, von arm bis reich, von hoffnungsvoll bis desillusioniert, vom jüdischen Emigranten auf Long Island bis zum Graffiti-Künstler in der Bronx. Immer wieder geht es in den Schilderungen des ‹neuen› Lebens um Fragen der Identität und Zugehörigkeit. Klötzer Portraitfotografien sind Spiegel dieser Auseinandersetzung. Er portraitiert die Protagonisten an den Orten, die wesentlicher Ausdruck ihres neuen Lebens geworden sind: in ihren Wohnungen, an ihren Arbeitsorten, in ihren Yachten und Gärten. Die Fotografien schweben in Motivwahl, Komposition und Bildpsychologie dabei zwischen Inszenierung und einer hintergründigen Spontanität, die viel über die Dargestellten preisgibt. Die Ausstellung war zuvor u.a. in der Deutschen Botschaft in Washington D.C., im Deutschen Haus der New York University, dem Stadthaus Ulm und der Villa Kobe in Halle/Saale zu sehen. Umfangreiche Bild- und Textauszüge wurden u.a. in Stern und Cicero, im Lufthansa-Magazin und dem Jahrbuch 2009 der German American Chamber of Commerce publiziert. Klötzer referierte am Bauhaus Dessau im Rahmen der Tagung «Dimensions of Heimat» zu seinem Projekt; auf deutsche-in-amerika.net, dem Portal für Deutschsprachige in den USA und Kanada, hat Klötzer das Projekt zu einem interaktiven Medium erweitert. Er reagierte damit auf den oft geäußerten Wunsch nach einem lebendigen Kommunikationsforum für die Auswanderercommunity und für die Deutschsprachigen, die sich mit dem Gedanken tragen, die alte Heimat gegen eine neue einzutauschen. Klötzer studierte Bildjournalistik, Medientheorie und Typografie an der FH Bielefeld. Sein Masterstudium an der FH Potsdam (Buchgestaltung) ergänzte er um Fotografie an der Hochschule für Kunst Bremen sowie um Visuelle Soziologie am John F. Kennedy-Institut der FU Berlin, wo er gleichzeitig einen Lehrauftrag für Fotografie inne hatte. Seit 1999 ist er als freier Fotograf für Industrie, Redaktionen und Institutionen tätig und wird von der Bildagentur laif vertreten. Ausstellungen hatte er u.a. in Berlin, Frankfurt, Brüssel und New York. Heute ist Klötzer überwiegend konzipierend und beratend tätig und arbeitet mit einem Netzwerk aus Kunsthistorikern, Sozialwissenschaftlern und Medientheoretikern, Web-Programmierern und Grafikdesignern, Journalisten und Finanzberatern. Die Kamera selbst nimmt er dennoch nach wie vor gern in die Hand.