Im Oktober präsentiert die Flo Peters Gallery FIRST FLOOR - parallel zur großen Werkschau in den Deichtorhallen - in einer kleinen aber feinen Schau Max Scheler - politisch gesehen. Neben Porträts deutscher Politiker und internationaler Entscheidungsträger wie John F. Kennedy, Willi Brandt, Richard Nixon oder dem Schah von Persien werden unter den rund 40 ausgestellten Aufnahmen auch Photos aus Schelers Paradedisziplin als Chronist politischer und gesellschaftlicher Ereignisse zu sehen sein: Deutsche, die über die Mauer auf die andere Seite winken oder am Strand mit dem Fernrohr in die russiche Zone spähen, russische Soldaten vor dem Brandenburger Tor, ein von einer Gloriole gesäumter Mao-Kopf in Beijing oder Rudolf Augstein beim Wahlkampf auf einer Bananenkiste. Zunächst hatte Max Scheler, 1928 als Sohn des gleichnamigen Philosophen in Köln geboren, ab 1948 Kunstgeschichte an der Universität München studiert. Während dieser Zeit arbeitete er nebenbei bereits als Fotograf, ein Wunsch, den das Treffen mit Herbert List im Jahre 1941 gesät hatte. Nach dem Krieg begleitete er seinen Mentor List als Assistent auf Reisen in Spanien, Griechenland und Italien. Bald jedoch löste er sich von seinem künstlerischen Ziehvater, wurde 1952 Junior-Mitglied bei Magnum und arbeitete ab 1953 als freier Bildjournalist u.a. für LIFE, Picture Post, Look und die Münchner Illustrierte. Nach seiner langjährigen Tätigkeit für den Stern, dessen Erscheinungsbild er stark mitgeprägt hat, wurde er dort Bildredakteur, gründete Geo mit, und war bis 1991 stellvertretender Chefredakteur von Merian.