Der Fotograf Peter Keetman (*1916) spielt für die Geschichte der deutschen Industriefotografie eine bedeutende Rolle. Geprägt durch die neusachlichen Aufnahmen von Albert Renger-Patzsch, entwickelte er schon früh eine eigenständige Formensprache und konnte sich insbesondere mit seinen experimentellen Arbeiten auch international einen Namen machen. 1949 war er Mitbegründer der Gruppe "fotoform", die sich einer Neu-Positionierung der Fotografie als Medium der Kunst verschrieben hatte. Nachdem er im Jahr 1952 ein eigenes Atelier für Industrie- und Werbefotografie gegründet hatte, kam er 1953 für eine Woche nach Wolfsburg, um ein freies Fotoprojekt über das Volkswagenwerk zu realisieren. Jenseits von Sozialreportage und Technik-Verklärung gelingt es Keetman, in den Bildern das Spezifische der Fabrikhallen und der industriellen Massenproduktion zu erfassen. Die Ausstellung zeigt 43 Fotografien aus dem Besitz der VOLKSWAGEN BANK, die das Projekt großzügig unterstützt hat.