Roland Wirtz »
Immediatus
Exhibition: 19 Nov 2009 – 15 Jan 2010
Fenstergalerie
Birkenstr. 97
40233 Düsseldorf
0211-3883348
Roland Wirtz - Immediatus Fensterschau: 19. November 2009 - 15. Januar 2010 Werkgespräch: 19. Dezember 2009 Die Fenstergalerie präsentiert interdisziplinäre Ausstellungen im Rahmen der Aktivitäten des Düsseldorfer Künstler-Vereins onomato. Künstler bezeugen ihre Hommage an die Arbeiten anderer Künstler. Die Fenstergalerie bringt die Arbeiten zeitgenössischer Künstler in den öffentlichen Raum. Sie versteht sich als Schaufenster aktueller Fragestellungen in Beziehung auf die Entwicklung und Bedeutung zeitgenössischer Kunst. Die Fenstergalerie fördert Haltung und Positionierung im Kontext zeitgenössischer Kunst und fördert durch Werkgespräche einen Dialog zwischen Künstlern und dem Publikum. Auf dem Programm stehen sowohl einzelne Künstler, die durch ihre Originale in den Schaufenstern und durch ein Werkstattgespräch vorgestellt werden; als auch die Kooperationen mit weiteren Institutionen. Der Zeit Zeit geben - dem Licht Licht geben Wie Miroslay Tichý dreht Roland Wirtz die Geschichte der Fotografie um die eigene Achse. Der eine konstruiert seine Apparate, schleift selbst die Linsen, mit dem Ziel, die Welt verschwommen und nebensächlich, vor allem die stets verführerischen Frauen auf Distanz zu halten. Der Kosmos bestehe aus Mathematik, sagt Tichý und der Mensch sei Teil dieses Kosmos, so meint der heute 83 jährige Tscheche, sei es besser mit einer Vorstellung von Welt zu leben, als sich mit derer lästigen Realität auseinander zu setzen. Roland Wirtz macht es anders. Er lässt das Licht fluten, mit einer selbst konstruierten Kamera auf ein Fotopapier in der Größe 127 x 220 cm. Das Endspiel im Fußball beispielsweise, auf das die halbe Welt fiebert, zeigt im Bild nach 90 Minuten "Leere". In einer enormen Belichtungszeit verschwimmt das Geschehen. Bewegung, Begeisterung, Tumulte und Hektik lösen sich in Zeitlosigkeit auf. Es ist eine philosophische Haltung, die zu uns spricht. Es sind die der Welt immanenten Gegensätze, die uns gefangen nehmen: Ordnung und Unordnung, Teilchen und Antiteilchen. Ein Maximum an Konzentration wird gleichzeitig in ihr Gegenteil umgewandelt. Das ist das Schöne, Aufregende an der Arbeit von Roland Wirtz, dass inmitten eines Hexenkessels die völlige Ruhe einkehrt. Fast könnte man sagen; Je aufgeheizter die Stimmung ist, desto mehr "entleert" sich das Bild in den Bewegungsabläufen. Das Bild ist angereichert, enthält das ganze Spiel, ist einmalig (wird nicht reproduziert), ist 90 minuten dauernder Energieträger, ist für den Fußball das Schweisstuch der Heiligen Veronika... Prof. Jean-Christophe Ammann, Frankfurt Oktober 2009