Alfred Ehrhardt »
Naturdinge
Exhibition: 30 Jan – 18 Apr 2010
Alfred Ehrhardt Stiftung
Auguststr. 75
10117 Berlin
+49 (0)30-20095333
info@aestiftung.de
www.aestiftung.de
Tue-Sun 11-18
Alfred Ehrhardt (1901-1984) stellt die Natur als eine den Menschen überdauernde, überzeitliche Kraft dar. Der Mensch ist Teil der Natur, sie wird als traditionelle Gegenspielerin der Insignien des Zivilisatorischen zur normativen Instanz. Der Dialog mit Peter Bialobrzeskis Paradise Now verdeutlicht, dass die Natur den Kampf gegen die vom Menschen geschaffenen Welten aufzunehmen und sich zu behaupten weiß. Alfred Ehrhardt ist bekannt für seine fotografischen und filmischen Studien von Naturdingen, von Korallen, Schwämmen, Muscheln, Schnecken, Seeigeln, Seesternen, Kristallen und Gesteinen, die von großem Respekt für die vielfältigen Formen der Natur zeugen. In der mächtigen Bildsprache der Neuen Sachlichkeit verdeutlichte er den Formenreichtum und die Gesetzmäßigkeiten der Natur mit typologischer Systematik und naturwissenschaftlichem Darstellungsmodus. Für ihn waren die vielfältigen Erscheinungsformen der Natur Zeichen eines übergeordneten, schöpferischen Plans im Sinne eines pantheistischen Naturverständnisses. Den lebensreformerischen Strömungen seiner Zeit verpflichtet, war er überzeugt, dass sich in der Formanalogie zwischen den »Kunstformen der Natur« (Ernst Haeckel) und den »Urformen der Kunst« (Karl Blossfeldt) eine kosmologische Kraft manifestiert, die die Formen des Mikrokosmos und des Makrokosmos gleichermaßen gestaltet. Die Natur, die es zu studieren galt, wurde zum Ausgangspunkt und zur Inspirationsquelle für das künstlerische Schaffen. Die fotografische Ausstellung wird ergänzt durch die Vorführung der drei preisgekrönten Dokumentarfilme "Spiel der Spiralen" (1951), "Tanz der Muscheln" (1956) und "Korallen, Skulpturen der Meere" (1964).