Heinrich Kühn »
Die vollkommene Fotografie
Exhibition: 11 Jun – 12 Sep 2010
Albertina
Albertinaplatz 1
1010 Wien
+43 (0)1-534830
info@albertina.at
www.albertina.at
Mon-Sun 10-18, Wed 10-21
Heinrich Kühn
Die vollkommene Fotografie (Arbeitstitel) 9. Juni - 5. September 2010
Das fotografische Bild als Möglichkeit, eine künstlerische Vision ebenso präzise und kreativ zu realisieren wie in Malerei oder Zeichnung: Das war das lebenslange Ziel Heinrich Kühns, einer zentralen Gründergestalt der internationalen Kunstfotografie um 1900. Durch ihn und seine Freunde wurde das stilisierte Lichtbild ebenso Teil des von den Sezessionisten angestrebten Gesamtkunstwerks wie Raumkunst, Kleidung oder Gebrauchsgrafik.
Wichtigstes Instrument dafür war der von Kühn zur Perfektion entwickelte sogenannte "Gummidruck", mit dem man aus einem fotografischen Negativ einen Druck erzeugen konnte, der durch die völlig freie Wahl von Papier und Pigment eher einer Kohlezeichnung oder Radierung glich als einer konventionellen Fotografie. Damit ließen sich die Helligkeitskontraste gezielt Kühns Bildvorstellungen anpassen und die als "unkünstlerisch" abgelehnte Bildschärfe nach Belieben auflösen. Gegen 1910 reduzierte Kühn den romantischen Kosmos des "Piktorialismus" auf wenige Themen, bis fast abstrakte Kompositionen von zeitloser Ausgewogenheit entstanden.
1907 - 1913 schuf Heinrich Kühn Farbbilder im Autochromverfahren, die vor allem dem impressionistischen Traum des Festhaltens atmosphärischer Stimmungen gewidmet waren, in ihrer unkonventionellen Komposition aber bereits fotografische Innovationen der nächsten Generation vorwegnehmen.
Die Ausstellung in der Albertina ist die umfassendste Personale bisher weltweit. Sie wird im Anschluss im Musée d’Orsay in Paris und im Museum of Fine Arts in Houston/ Texas gezeigt.