Fotografie und Individuum - Portraitkonzepte
Eröffnungswochenende in den neuen Räumen 30./31. Jan 2010
David Octavius Hill & Robert Adamson » Hugo Erfurth » Hans-Peter Feldmann » Grit Hachmeister » Edgar Höfs » Helmar Lerski » Lisette Model » Stefan Moses » José Luís Neto » Ken Ohara » Thomas Ruff » August Sander » Otto Steinert » & others
Exhibition: 30 Jan – 4 Apr 2010
Museum Folkwang
Museumsplatz 1
45128 Essen
+49 (0)201-8845444
info@museum-folkwang.essen.de
www.museum-folkwang.de
Tue-Sun 10-18, Thu + Fri 10-20
Porträtkonzepte Die Darstellung des Menschen ist ein thematischer Schwerpunkt der Fotografischen Sammlung des Museum Folkwang. Mit den fünfzehn Fotografen und Fotografinnen, die wir in dieser Ausstellung vorstellen, geben wir sowohl einen Überblick über die sich verändernde Vorstellung von fotografischer Repräsentation in der Geschichte der Fotografie, als auch der technischen Entwicklung des Bildmittels. Es gibt wohl kein Feld der fotografischen Praxis, das faszinierender ist, als die Darstellung des Menschen, und es gibt nur wenige Fotografen, in deren Werk sich keine Porträts finden lassen. Unsere Auswahl aber ist konzentriert auf Fotografen, die sich dem Porträt in besonderer Weise widmen. Entweder als kontinuierlich entschiedenes Arbeitsfeld, wie im Fall von David Octavius Hill und Robert Adams im 19., August Sander im frühen 20. und Stefan Moses im späten 20. Jahrhundert, oder als speziell definierte Projekte wie "Verwandlungen durch Licht" aus dem Jahr 1936 von Helmar Lerski, "24 hours" von Ken Ohara und "22474" von José Luis Neto, zwei zeitgenössischen Fotografen. In allen Arbeiten ist der Mensch der Ausgangspunkt, aber die entstandenen Bildwelten sind weitgespannt. Mit der Problematisierung des Individuums nach dem Ersten Weltkrieg, auch beeinflusst durch die Entwicklung der Film- und Magazinindustrie, wurde der Mensch vorerst zum "Gegenstand" visueller Produktion und zunehmend im Kontext der Medien zum prägenden "Vorbild". In dieser Entwicklung der Verdinglichung des Menschen und dem Verlust von Individualität entstanden und entstehen Vorstellungen und Arbeitsweisen, die die Qualität der Fotografie entweder als chronologische Erfassung, als situative Beschreibung, als dramaturgische Inszenierung, oder als Reflektion des Mediums schätzen. Dieses Spektrum unterschiedlicher Porträtweisen mit vielfältigen Fragestellungen und Bildformen möchte diese Ausstellung zur Diskussion stellen.