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Joie de Vivre and Vanitas / Porträts und Stillleben
© Vera Mercer, Naked Deer Head, Omaha 2008

Vera Mercer »

Joie de Vivre and Vanitas / Porträts und Stillleben

Exhibition: 9 Mar – 25 Apr 2010

Kommunale Galerie Berlin

Hohenzollerndamm 176
10713 Berlin

+49 (0)30-902916704


www.kommunalegalerie-berlin.de

Tue-Fri 10-17 . Wed 10-19 . Sat, Sun 11-17

Joie de Vivre and Vanitas / Porträts und Stillleben
Vera Mercer, Marcel Duchamp, Paris c. 1960

Vera Mercer: After marrying Daniel Spœrri, Vera Mercer joined the artistic avant-garde in early 1960s Paris; she did portraits of Marcel Duchamp and Robert Filliou, Niki de Saint-Phalle, Jean Tinguely and, time and again, Spœrri. In parallel with her portraiture, she took pictures of the old Paris market halls shortly before they were torn down. This is where she encountered for the first time a theme that would occupy her from then on: food items such as fruit and vegetables, meat and fish, in whole or in parts - arranged into still lifes in her home studio. With her flower, fruit and animal images, Mercer takes up a place outside of contemporary art trends, harking back instead to histori- cal models. Classical vanitas motifs such as skulls or half-melted candles serve as mementi mori - symbols of our own mortality. Download (45kB) Text by Matthias Harder Vera Mercer: Porträts und Stillleben Mit Vera Mercer - Porträts und Stillleben der gleichnamigen deutsch-amerikanischen Photographin präsentiert die Kommunale Galerie Berlin eine sinnliche und surreale Ausstellung der Extraklasse. Erstmals in Deutschland werden Mercers großformatige Stillleben sowie ihre unmittelbaren Porträts von Künstlern wie Andy Warhol, Marcel Duchamp und Niki de Saint-Phalle gemeinsam gezeigt. Obwohl beide Sujets auf den ersten Blick gänzlich verschieden zu sein scheinen, so sind sie bei näherer Betrachtung doch eng miteinander verwoben. Den gemeinsamen Ausgangspunkt bildet die Stadt Paris; die Stadt, in die Vera Mertz, geboren 1936 in Berlin, nach ihrer Heirat mit dem späteren 'Eat-Art'-Begründer Daniel Spoerri zog. Als Mitglied der Pariser Avantgarde-Bewegung dokumentierte sie im Laufe der Zeit nicht nur die Aktionen und Werke von Jean Tinguely, Eva Aeppli, Daniel Spoerri u.a., sondern auch die Künstler selbst. Auf Basis von persönlicher Nähe und Freundschaft entstanden zeitlose und eindrucksvolle s/w Porträts, die jeglicher Künstlerpose entbehren und lediglich die Stimmung des Augenblicks sprechen lassen. In den ehemaligen Pariser Markthallen begegnete die photographische Autodidaktin Vera Mercer dann auch dem Thema, welchem sie sich nunmehr seit fast einem halben Jahrhundert widmet: Nahrung - Früchte und Gemüse, Fleisch und Fisch - oder Speisen in rohester Form. Für ihre großformatigen Stillleben besorgt sie sich deren Bestandteile von Jägern, aus Blumenläden und von den Gemüse-, Frucht- oder Fischmärkten vor Ort; die Arrangements entstehen allerdings erst vor der und für die Kamera, sei es im heimischen Studio in Omaha oder ihrem Wohnatelier im Pariser Quartier Latin. Es sind nicht allein die Motive an sich, die den Betrachter zu fesseln vermögen; sondern vor allem die Art der Darstellung. Während ihre Stillleben durch schrille und satte Farben bestechen, überrascht Vera Mercer bei ihren Blumenarrangements und Gemüsebildern mit bewusster Farbreduktion. Ein weiterer wichtiger Schlüssel zum Verständnis ihrer Bilder ist das Spiel der Größenverhältnisse; so wird Großes oftmals klein, Kleines wiederum viel größer dargestellt und die natürlichen Verhältnisse hintersinnig verdreht. Und trotz Formaten von bis zu 150 x 250 cm scheint der gegebene Rahmen ihrer Photographien nicht auszureichen, um die bildliche Steigerung der Motive zu fassen. Der makabere Tierschädel als zentrales Objekt des Bildes 'Naked Deer Head' symbolisiert unpathetisch den Endpunkt eines jeden Lebens. Zusammen mit den verwelkten Blumen im Vordergrund liefert er eine barock anmutende Inszenierung und üppige Gruppierung klassischer Vanitas-Motive, ohne ins Dekadente abzugleiten. So sind Vera Mercers Stillleben und Blumenphotographien bildgewordene Irritationen, mit denen sich die Künstlerin fernab zeitgenössischer Kunstmoden positioniert und gleichzeitig unsere Sehkonventionen en passant erweitert. Katalog Zur Ausstellung erscheint ein zweisprachiger (dt./engl.) Katalog im Kehrer-Verlag, 108 Seiten und 56 Abbildungen, mit einem Text von Matthias Harder. Download (45kB) Text von Matthias Harder

Joie de Vivre and Vanitas / Porträts und Stillleben
© Vera Mercer, Head and Foot, Omaha 2009
Joie de Vivre and Vanitas / Porträts und Stillleben
© Vera Mercer, Canadian Goose, Omaha 2008