Fergus Greer »
Leigh Bowery & Butterflies
Exhibition: 5 Mar – 16 Apr 2010
loftgalerie
Friesickestr. 18
13086 Berlin
+49 (0)30-92372325
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Thu, Fri 14-18 + by app.
Fergus Greer Leigh Bowery & Butterflies Fergus Greer geboren in Großbritannien, aufgewachsen in Südirland. Studium Bachelor of Arts (hons) an der St Martins School of Art and Fashion, London und Abschluss an der Royal Military Academy Sandhurst. Nach Verlassen der Armee arbeitet Greer für verschiedene Fotografen und wird Assistent von Terence Donovan und Richard Avedon. Anschließend ist er freiberuflich 6 Jahre in London als Fotograf für verschiedene Magazine tätig, unter anderem für das London Sunday Times Magazine (Cover). Im Herbst 1997 zieht Greer nach Los Angeles und beginnt sich in den USA zu etablieren, während er weiterhin für europäische Publikationen fotografiert. Nach 10 Jahren kehrt Greer 2007 nach London zurück. Unter anderem schuf Greer eindringliche Portraits von Persönlichkeiten des Film- und Showbusiness und der Literatur- und Kunstszene, er war Kriegsfotograf im Kosovo und fotografierte Menschen und Orte in Kuba und Brazilien. Seine Fotografien wurden in zahlreichen Zeitungen und Magazinen veröffentlicht, z.B. in Vanity Fair, New Yorker, Fortune, Worth, Forbes, Newsweek, The Source, New York Times Magazine, ESPN Mag., Premiere, Marie Claire, GQ, Town And Country, New York Magazine. Ausstellungen seiner Arbeiten fanden in London, New York, Los Angeles, Amsterdam, Salamanca, Bologna, Venedig, Paris, Düsseldorf, Hamburg, Hannover und München statt. 2002 erschien sein Buch: Fergus Greer - Leigh Bowery Looks, Photographs 1988-1994 (Violette Editions, 2002). Leigh Bowery Leigh Bowery (1961-1994) war Fashion-Designer, Kostüm- und Maskenbildner, Performance-Künstler, Club-Promoter, Schauspieler, Musiker und Modell. Er zählt zweifellos zu den schrillsten, kreativsten und einflussreichsten Künstlern der 1980er und -90er Jahre. Seine in mehrfacher Hinsicht grenzüberschreitenden Arbeiten inspirierten Modedesigner wie Vivienne Westwood, Alexander McQueen und John Galliano, aber auch Musiker wie Boy George. Geboren im australischen Sunshine, einem Vorort von Melbourne, flüchtet der 19-jährige, vielseitig begabte Leigh Bowery 1980 aus dem, als kulturelle Wüste empfundenen, heimatlichen Umfeld nach London. Dort will er leben und seine Fashion- und Kostüm-Ideen umsetzen. Die Londoner Clubszene wird sein neues Zuhause, sein Experimentierfeld und seine wichtigste Bühne. Er schließt Freundschaften mit zahlreichen Künstlern, die für seinen weiteren Weg von Bedeutung sein sollen, u.a. Performance-Artist Trojan (Guy Barnes), den Filmemachern Baillie Walsh und John Maybury, dem Musiker und Fashion Designer Richard Torry sowie dem Filmemacher und Künstler Ceryth Wyn Evans. Bowery nimmt an Fashionshows in London, New York und Japan teil und avanciert mit seinen Aufsehen erregenden, selbst entworfenen, gefertigten und dargebotenen Kostümen zur Ikone der Londoner Subkultur. Er ist gern gesehener Gast in Clubs weltweit, tritt darüber hinaus in Fernsehshows und Ausstellungen auf, entwirft Kostüme für die Company von Tänzer und Choreograph Michael Clark und agiert in dessen Stücken. Er kreiert Bühnenkostüme für verschiedene Musiker, unter ihnen Boy George und Holly Johnson von Frankie goes to Hollywood. Er ist zu sehen in "Hey Luciano" von Mark E. Smith, dem Frontmann der Postpunk-Band "The Fall" und verkörpert "Madame Garbo" in Copi's (Raul Damonte) Stück "The Homosexual (or the Difficulty of Sexpressing Oneself)". Er schauspielert in Filmen von Maybury und Evans, Avantgardvideos von Charles Atlas und als Prostituierte in Boy Georges Videoclip "Generations of Love" - und ist künstlerischer Leiter des Massive Attack Oneshot-Videos "Unfinished Sympathy". Schließlich gründet er die Band "Minty" und schockiert und amüsiert nicht nur durch Gesang und Erscheinung, sondern vor allem durch seine berühmt-berüchtigten Performances. Von 1985-87 betreibt Bowery mit Tony Gordon den Nachtclub "Taboo" am London Leicester Square, der schnell Londons Studio 54 wird, wenn auch eine kurzlebigere, wildere Version, mit verrückteren Outfits und ohne Massen von Prominenten. Im "Taboo" lernt Bowery nicht nur seine spätere Frau und unentbehrliche Assistentin Nicola Bates kennen, sondern auch den großen Maler Lucien Freud, der ihn in ausdrucksstarken, berührenden Porträits verewigt. Boy George setzt dem Club und Bowery in dem 2002 uraufgeführten Musical "Taboo" ein Denkmal. Am 31. Dezember 1994, mit nur 33 Jahren, stirbt Leigh Bowery in London an den Folgen einer HIV-Infektion. Der internationalen Kunstszene wird Leigh Bowery 1988 durch seinen Solo-Auftritt in der noblen Londoner Galerie Anthony d'Offay bekannt. Er präsentiert sich eine Woche lang, zwei Stunden täglich, in wechselnden Kostümen in einem speziell für ihn installierten - einseitig verspiegelten und mit einem Diwan ausgestatteten - Schaufenster. Unter den Zuschauern der narzisstisch-selbstreflektiven Vorstellung befindet sich auch der Fotograf Fergus Greer. Das Zusammentreffen von Bowery und Greer ist der Beginn eines sechs Jahre, bis kurz vor Bowery's Tod andauernden Foto-Projektes, im Laufe dessen über 200 Studio-Portraits entstehen. Eine Auswahl der in den Sessions (1988-1994) inszenierten und aufgenommenen Bowery-Looks ist erstmalig in Berlin zu sehen. Begleitend hierzu präsentiert die loftgalerie Fotografien aus der jüngst von Fergus Greer vollendeten Reihe "Butterflies" - als Weltpremiere. "When I heard Leigh had died, I cried. The world had lost another couture icon, another mirror ball. Goodbye butterfly, Goodbye Satan's child." George Alan O'Dowd