Jürgen Hinterleithner »
Fotografien 2004 - 2009
Exhibition: 17 Jan – 14 Mar 2010
Haus Beda
Bedaplatz 1
54634 Bitburg
Die Neue Galerie im Haus Beda
Bedaplatz 1
54634 Bitburg
06561-96450
www.haus-beda.de/neue-galerie/
Tue-Fri 15-18, Sat-Sun 14-18
Jürgen Hinterleithner Fotografien 2004 bis 2009 Lebensumfelder und Weltanschauungen sichtbar machen, ist der Schaffensschwerpunkt des in Erlangen lebenden Werbefotografen und Künstlers Jürgen Hinterleithner (*1965). Die zweite Ausstellung innerhalb des neuen Ausstellungskonzeptes im Haus Beda in Bitburg (Rheinland-Pfalz) zeigt in Afrika, Nordamerika, Asien und Europa entstandene Fotografien von Jürgen Hinterleithner. Im Mittelpunkt der Bitburger Ausstellung stehen mittel- und großformatige Fotoarbeiten, allen voran die in südafrikanischen Townships in Kapstadt entstandenen Serien "most important" und "best suits". Letztere, Büsten farbiger Männer in 'guter' Kleidung, zogen bereits im März 2009 in der Gemeinschaftsausstellung "artmeetsfashion" auf der Praterinsel in München die Besucher in ihren Bann. Sonntagskleidung im Township ist das Thema der Serie "best suits". Jürgen Hinterleithner arbeitet in dieser Reihe die Parallelen in der Selbstdarstellung der portraitierten Township-Bewohner zu unseren mitteleuropäischen Verhaltensmustern heraus. Ausgeprägtes Markenbewusstsein und traditionelle Auffassungen, Selbstbewusstsein und Integrationsbedürfnis treffen hier aufeinander. Trotz Inszenierung wirken die Aufnahmen spontan und authentisch, da der Künstler seine Modelle frei agieren ließ. Durchweg strahlen die Portraitierten, die mit ihren Oberkörpern fast die ganze Bildfläche einnehmen, Selbstbewusstsein aus. Und entfalten sowohl als Einzelbild wie als Gruppe eine Präsenz und 'skulpturale' Kraft, der sich die Betrachter nur schwer entziehen können. Jürgen Hinterleithner konzentrierte sich in der als audiovisuelle Installation angelegten Fotoserie "most important" besonders auf persönliche Gegenstände der portraitierten Personen. So berührt die 32-teilige Serie auch durch Bescheidenheit: Ein einfacher Wegwerfkuli, ein Zugticket, ein zusammengefalteter und oft gelesener Brief oder eine Wasserflasche werden dem Fotografen gezeigt. Dabei bleiben die Körper und vor allem die Gesichter der Besitzer außen vor. Der Betrachter erhält weitere Einblicke in die Lebenswelt der Protagonisten, ohne diese selbst mit Angesicht zu sehen. Sie bleiben visuell abstrakt. Einzig die kurze Erklärung der Teilnehmer bringt diese dem Betrachter näher. Die Arbeiten fesseln den Betrachter emotional durch ihre Direktheit sowie ästhetisch durch ihre klare Konzeption.