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Die möglichen Leben des Christian Boltanski
TV: – 15 Feb 2010
Mon 15 Feb 10:55
In seinem autobiografischen Buch "Das mögliche Leben des Christian Boltanski" erzählt der Künstler, dass er bis zu seinem 18. Lebensjahr unfähig war, allein in die Schule oder überhaupt auf die Straße, geschweige denn einen Kaffee trinken zu gehen. Doch heute reist er problemlos allein um die Welt. Die Kunst war sein Heilmittel.
Filmemacher Heinz Peter Schwerfel unternimmt mit dem Künstler Christian Boltanski eine Reise durch Raum und Zeit und damit durch die Erinnerungsräume eines der bedeutendsten Künstler der Gegenwart. Die Reise beginnt in der Realität, sie führt über Museum und Atelier des Künstlers in dessen innere, spirituelle Welt. So witzig, charmant und unbefangen Boltanski vor der Kamera auch wirkt, viel gibt er dennoch nicht von sich preis. Die Dokumentation ist seit 20 Jahren die erste Filmmonografie über den französischen Künstler, der auf der documenta in Kassel ausstellt und dem schon zahlreiche Retrospektiven gewidmet wurden. Ausdruck für die Art und Weise, wie Boltanski die Vergangenheit wahrnimmt, sind seine Installationen zum Gedenken an verschollene Kinder, seine mit abgetragenen Kleidern gefüllten Regale oder seine Installation im Berliner Reichstagsgebäude, die den Titel "Archiv der deutschen Abgeordneten" trägt. Oft wird Boltanskis Name in einem Atemzug mit Georg Baselitz, Joesph Beuys und Gerhard Richter genannt.