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Fotografien von 1960 - 2010
Suzanne von Borsody, 1999, fotografiert am Flughafen München © Konrad Rufus Müller

Konrad Rufus Müller »

Fotografien von 1960 - 2010

Exhibition: 23 Mar – 30 May 2010

LVR-LandesMuseum Bonn

Colmantstr. 14-16
53115 Bonn

LVR LandesMuseum Bonn

Colmantstr. 14-16
53115 Bonn

0228-20700


www.landesmuseum-bonn.lvr.de

Tue-Sun 11-18, Sat 13-18

Fotografien von 1960 - 2010
© Konrad Rufus Mueller

Als einziger Fotograf hatte er alle Kanzler der Bundesrepublik Deutschland vor der Kamera - von Konrad Adenauer bis Angela Merkel. Er unterscheidet sich jedoch von vielen Chronisten der Macht durch die künstlerische und handwerkliche Qualität seiner Fotografien: Konrad Rufus Müller arbeitet grundsätzlich schwarz/weiß, ohne zusätzliche Beleuchtung und entwickelt jedes Bild selbst. Die Ausstellung zeigt Konrad Rufus Müller nicht nur als Kanzlerfotograf, sondern macht darüber hinaus mit den anderen Aspekten seines Werkes bekannt, den gleichermaßen brillanten Porträts von "einfachen" Leuten etwa, oder auch seltsam entrückten Stillleben.

Konrad Rufus Müller wird am 22. März 1940 in Berlin-Wilmersdorf geboren. Seine Kindheit ist geprägt durch Kriegs- und Nachkriegserlebnisse wie die Berlin-Blockade 1947/48 und durch jesuitische Lebensphilosophie. Anfang 1960 findet Müller im elterlichen Schlafzimmer eine Mittelformatkamera aus dem Jahr 1935. Damit macht er Ostern desselben Jahres bei einer Audienz in St. Peter in Rom sein erstes photographisches Portrait: Papst Johannes XXIII. 1962 besteht Konrad Rufus Müller die Aufnahmeprüfung an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin und studiert dort freie Malerei bei Professor Hans Jaenisch.

Im September 1965 reist er per Autostop von Berlin nach Bonn, wo er Konrad Adenauer zum ersten Mal photographiert. In den folgenden 18 Monaten bis zum Tode Adenauers begegnet er ihm noch einige Male. Müller photographierte dann alle Kanzler der Republik. Seine Kanzler-Galerie hängt im Deutschen Historischen Museum zu Berlin, im Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn, im Bundeskanzleramt und im Außenministerium.

Der erste Bildband mit Photos von Konrad Rufus Müller erscheint 1978. Das Thema ist Willy Brandt. Dann folgt 1986 ein Buch über Adenauer mit einem Text von Golo Mann. Inzwischen wurden 19 Bildbände mit Müllers Arbeiten veröffentllicht, u.a. über Anwar El Sadat, Francois Mitterrand, Bruno Kreisky, Sergiu Celibidache, Die Leute von Lech, Wladimir Putin und die Kanzler der Bundesrepublik.

Konrad Rufus Müller will mit seinen Portraits die Gesichter der Menschen für sich neu entdecken. Seine Bilder sind für ihn "eine Sammlung sehr subjektiv gesehener Portraits, die kein Art Director zurechtgestutzt und keine medienbewusste Agentur für die heutige Zeit aufbereitet haben". Seine Photos erscheinen u.a. im SZ-Magazin, ZEIT-Magazin, STERN, Profil, L'Express, Time Magazine.

Seine erste Ausstellung mit Portraits der deutschen Bundeskanzler hat Konrad Rufus Müller 1972 in Bonn. Es folgen Einzelausstellungen im In- und Ausland. Eine erste Retrospektive gibt es im Jahre 2000 im Deutschen Historischen Museum, Berlin. Konrad Rufus Müller photographiert seit 49 Jahren mit einer Kamera (von 1960 bis 1975 mit einer Rolleiflex aus dem Jahre 1935 und seit 1975 mit einem Folgemodell). Er arbeitet ohne künstliches Licht, ohne Blitz, nur mit dem "available light". Er hat all die Jahrzehnte immer allein gearbeitet. Seine Dunkelkammer hat außer ihm niemand betreten.

Katalog
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit 422 Fotos, alle Abbildungen basieren auf den Scans der originalen Vintage-Prints und sind Duoton gedruckt, 344 Seiten, 23 x 29 cm, die Buchhandelsausgabe erscheint im Kehrer-Verlag.

Fotografien von 1960 - 2010
Joschka Fischer, 1998 © Konrad Rufus Müller
Fotografien von 1960 - 2010
Konrad Adenauer am Rednerpult in Köln, 1966. © Konrad Rufus Müller