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2 ein Kind
© Eva Bertram

Eva Bertram »

2 ein Kind

Exhibition: 6 Mar – 4 Apr 2010

Centre d'art Nei Liicht

25, rue Dominique Lang
3401 Dudelange

Centre d'Art Nei Liicht

25, rue Dominique Lang
3401 Dudelange

+352-516121292


www.galeries-dudelange.lu

Tue-Sun 15-19

2 ein Kind
© Eva Bertram

In Eva Bertram's photographic art, the Madonna leaves the image. She steps out of it, and directs her gaze on the child. But the child looks back, a long time, before she realizes what this means: to revoke the directive of the other, and to integrate herself into the mesh of reciprocal terms. To see one another - the mother the child, the child the mother, the mother, who sees, how the child sees, how it looks at her, the child who sees, how the mother sees, that she is looked at by it, while it looks back at her - produces the looks of penetrating one another in the photographs. It is the solemnness of one's own life, this view, which hits that of the beholders. The solemnness of this work of transformation on that discovered, from which each must draw on their own life that begins with play, in which the child feels his existence as do those who conceal themselves in the clothes of another. The photographer circumvents it, in that she makes the object of the camera's view, that which is namely singular in its individuality, but is representative in the life typology of the situation: mother and daughter, sleeping, playing, eating, happy, rebellious and sad, the formative and hidden child will exist as life situation and as motif, as long as there are people. However this child is cooperating in the common redundancy of children's images, from the moment that a successful shot, in which it has begun, monitors the poetic game of staging the image of its life. Since then there is no photo that would not be co-designed and authorized by the child. What Eva Bertram has undertaken, and continues to undertake, since the process begun, could only finally be completed when her daughter came of age—strictly taken only when, as an adult woman from her point of view, with images of the sense of her mother, she had answered this—and is one in its intensity and closeness, one of the most captivating documents of photographic art, aesthetics of image and cultural history as well. Andreas Steffens


In Eva Bertrams Bildkunst verlässt die Madonna das Bild. Sie tritt aus ihm heraus, und richtet ihren Blick auf das Kind. Aber das Kind schaut zurück, lange, bevor es ahnen kann, was das bedeutet: sich der Verfügung der anderen zu entziehen, und sich einzufügen ins Geflecht der wechselseitigen Bestimmungen. Einander sehend: die Mutter das Kind, das Kind die Mutter, die Mutter, die sieht, wie das Kind sieht, wie sie es sieht, das Kind, das sieht, wie die Mutter sieht, dass sie von ihm gesehen wird, während sie es sieht - erzeugen die einander durchdringenden Blicke die Bilder. Es ist der Ernst des eigenen Lebens, auf dessen Blick der des Betrachters trifft. Der Ernst jener Arbeit der Verwandlung an Vorgefundenem, aus der jeder sein eigenes Leben beziehen muss, die mit den Spielen beginnt, in denen das Kind seine Existenz erspürt, wie dem, sich in den Kleidern einer anderen zu verbergen. Die Fotografin unterläuft sie, indem sie zum Objekt des Kamerablicks macht, was zwar in seiner Individualität einmalig, in der Lebenstypik der Situation aber repräsentativ ist: Mutter und Tochter, das schlafende, das spielende, das essende, sich freuende, das aufsässige und trauernde, das gestaltende und sich verbergende Kind wird es als Lebenssituation und als Motiv geben, solange es Menschen geben wird. Dieses Kind ist in der Allerweltsredundanz der Kinderbilder von dem Moment an jedoch eine glückliche Ausnahme, in dem es begonnen hat, das poetische Spiel der Bildinszenierungen seiner Lebensbegleitung mitzuspielen. Seitdem gibt es kein Bild, das vom Kind nicht mitgestaltet und autorisiert wäre. Was Eva Bertram unternommen hat und weiter unternimmt, da der begonnene Prozess erst mit der Volljährigkeit ihrer Tochter abschließbar sein wird - streng genommen sogar erst, wenn diese als erwachsene Frau ihrerseits mit Bildern der Wahrnehmung ihrer Mutter geantwortet hätte -, ist ein in seiner Intensität und Dichte bestechendes Dokument der Fotokunst, der Bildästhetik und der Kulturgeschichte zugleich. Andreas Steffens

2 ein Kind
© Eva Bertram
2 ein Kind
© Eva Bertram