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Jochen Lempert, oT (Stromboli), 2010, © VG Bild-Kunst, Bonn 2010

Jochen Lempert »

Exhibition: 23 Apr – 13 Jun 2010

Museum Ludwig

Heinrich-Böll-Platz
50667 Köln

+49 (0)221-22126165


www.museum-ludwig.de

Tue-Sun 10-18

Der 1958 geborene und in Hamburg lebende Künstler Jochen Lempert arbeitet seit den 1990er Jahren mit der Kennerschaft eines ausgebildeten Biologen, dem Blick eines Fotografen und den Verfahren eines Wissenschaftlers. Auf 500 qm Ausstellungsfläche wird nun Jochen Lemperts Werk der letzten 15 Jahre vorgestellt. Seine Fotografien sind der Natur- und Tierwelt gewidmet. In seinen frühen Arbeiten untersucht Lempert, wie die Tierwelt im Spannungsfeld von Natur und Kultur anthropomorph gedeutet oder industriell genutzt wird, und zeigt, wie sie sich unbeobachtet im urbanen Raum neue Nischen erobert. Die am frühesten begonnene und noch nicht abgeschlossene Werkgruppe von Fotografien "The Skins of Alca impennis" zeigt zum Beispiel den bereits Ende des 19. Jahrhunderts ausgestorbenen Riesenalk. Auf seinen Reisen sucht Lempert die achtzig verbliebenen, ausgestopften Exemplare in Naturkundemuseen auf, um seine Porträtreihe des markanten Vogels schrittweise zu vervollständigen. Lemperts "Morphologische Studien" wiederum gehen den Ähnlichkeiten von Mensch und Tierwelt in häufig assoziativ begründeten Ordnungen nach. Das Interesse seiner jüngsten Werkgruppen ist auf Formationen, Muster und Strukturen gerichtet, deren aleatorische Kraft in Vogelschwärmen, Wasserstrukturen und Wolkenformationen zu finden ist. Die schwarz-weißen analogen Fotografien sind auf dickem Fotopapier abgezogen, so dass ihre Materialität in einer Hängung betont ist, die auf die Räume abgestimmt ist. Teil der Ausstellung werden auch Arbeiten sein, die 2009 während Lemperts Aufenthalt in der Villa Massimo in Rom entstanden sind. Zu ihnen gehört neben Fotogrammen, auf denen Insekten und Reptilien ihre Spuren hinterlassen haben, auch eine Fotoserie des aktiven Vulkans Stromboli: Eine schwarze Wolke steigt auf und verfliegt, bis der helle Horizont gegen den dunklen Vordergrund und den rauchgeschwärzten Himmel zu sehen ist - ein Motiv, das Anlass sein könnte, mit Lemperts jüngstem Werk seine frühen Arbeiten neu zu entdecken.