Alicia Framis »
Secret Strike
Rabobank, The Netherlands, 2004
Exhibition: 31 Mar – 18 Jul 2010
Sprengel Museum Hannover
Kurt-Schwitters-Platz
30169 Hannover
+49 (0)511-16843875
sprengel-museum@hannover-stadt.de
www.sprengel-museum.de
Tue 10-20, Wed-Sun 10-18
Alicia Framis, geboren 1967 in Barcelona, studierte Fine Arts an der Barcelona University der Ecole de Beaux Arts Paris, am Institut d'Hautes Etudes, Paris, und der Rijksakademie Van Beelde Kunstende, Amsterdam. Zurzeit lebt und arbeitet sie in Shanghai.
Secret Strike (Geheimer Streik) besteht aus sechs Videos, wobei jedes Video in einem typischen und emblematischen Gebäude oder Unternehmen der jeweils für das Projekt ausgesuchten Stadt gedreht wurde.
Secret Strike Raboban, wurde im Hauptgebäude der Rabobank gedreht, der wirtschaftlich mächtigsten Bank Hollands, wo zweitausend Menschen tagein tagaus arbeiten. Gezeigt wird ein ganz normaler Arbeitstag in der Rabobank-Zentrale.
Die Mitarbeiter führen ihre gewohnten, alltäglichen Aufgaben aus. Die Kamera führt uns durch das Gebäude, vom Untergeschoss aufwärts, Etage für Etage. Während des Filmens kommen alle laufenden Aktivitäten, sofern es solche gibt, zum Stehen und Erstarren. Alle Menschen - von den sieben Bankdirektoren bis zu den Reinigungskräften, vom Sicherheitspersonal bis zu den Dutzenden von Mitarbeitern in der Kantine - sind wie gelähmt. Was übrig bleibt, ist eine geheime Choreografie menschlicher Körper, die anscheinend ohne Grund zum Stillstand gekommen sind. Framis hat sich gefragt, was geschehen würde, wenn wir plötzlich aufhören würden, die Dinge zu tun, die wir immer getan haben, tagein tagaus, Stunde um Stunde. Im Gegensatz zu einem wirklichen Streik, bei dem die Arbeit bewusst niedergelegt wird, um etwas Bestimmtes zu erreichen, handelt es sich bei Framis' Geheimen Streiks um Konfrontationen mit unserem eigenen Selbst. Ein solcher Streik kann etwas Persönliches sein, etwas, das klein, bescheiden, aber dennoch stark ist. Wenn man tagtäglich einige Minuten aufhören würde zu arbeiten, um zu denken bzw. zu widerstehen, wäre das Ergebnis weitaus gefährlicher, als ein geplanter, groß angelegter Streik.