OSTKREUZ . Die Stadt
Vom Werden und Vergehen
Sibylle Bergemann » Jörg Brüggemann » Espen Eichhöfer » Annette Hauschild » Harald Hauswald » Pepa Hristova » Ute Mahler » Werner Mahler » Dawin Meckel » Thomas Meyer » Julian Röder » Anne Schönharting » Frank Schinski » Jordis Antonia Schlösser » Linn Schröder » Heinrich Voelkel » Maurice Weiss » & others
Exhibition: 8 May – 4 Jul 2010
C/O Berlin
Hardenbergstr. 22-24
10623 Berlin
+49 (0)30-28444160
info@co-berlin.org
www.co-berlin.org
Daily 11-20
C/O Berlin, International Forum For Visual Dialogues, präsentiert vom 8. Mai bis 4. Juli 2010 die Ausstellung Die Stadt . Vom Werden und Vergehen mit Arbeiten der 18 Fotografen der Agentur Ostkreuz. Die Eröffnung findet am Freitag, den 7. Mai 2010, um 19 Uhr im Postfuhramt in der Oranienburger Straße 35/36, 10117 Berlin, statt. Ursprung der Zivilisation, Schmelztiegel der Kulturen, Mentalitäten, Religionen und Ideen - die Stadt ist Ort der Sehnsucht nach Sicherheit, Freiheit und Wohlstand. Hier stößt aufeinander, was sich auf dem Land aus dem Weg gehen kann oder nie begegnet. Die Stadt befreit von den Fesseln der Herkunft und Familie, erzwingt und fördert enorme kulturelle und soziale Leistungen. Sie versammelt größte Armut und ist doch oft die einzige Chance, ihr zu entfliehen. In ihr gehört jeder einem bedeutsamen Ganzen an und ist gleichsam nur ihr unwichtiger, kleiner Bestandteil. Sie bietet Nähe und schafft Anonymität. Die Stadt ist alles und sein Gegenteil - zur gleichen Zeit, am gleichen Ort. Sie birgt die Zukunft der Welt. Die 18 Fotografen der Agentur Ostkreuz haben sich auf die Suche nach der Essenz heutiger städtischer Realitäten begeben. Als Kollektiv haben die Fotografen dieses Projekt konzipiert und aus 22 Städten weltweit Bilder vom urbanen Werden und Vergehen zusammengetragen - ein bisher einmaliges fotografisches Langzeitprojekt zu diesem Thema. Mit dieser Ausstellung feiert Ostkreuz sein 20jähriges und C/O Berlin sein 10jähriges Bestehen. Anlass für diese Bestandsaufnahme ist die neue Rekordmarke, die die Urbanisierung im Jahr 2008 erreicht hat. Erstmals leben mehr Menschen in der Stadt als auf dem Land. Jeden Tag kommen weltweit 190.000 neue Stadtbewohner hinzu, jede Sekunde zwei. Dieser unaufhaltsame Prozess ist seit der industrialisierung im 19 Jahrhundert zu beobachten, hat aber in den letzten Jahrzehnten in den Schwellen-und Entwicklungsländern bisher ungekannte Ausmaße angenommen. Inzwischen gibt es 25 Megastädte, die mehr als zehn Millionen Einwohner beherbergen. Gleichzeitig zerfallen weltweit bestehende Städte, schrumpfen oder werden zerstört. Die Stadt prägt den Planeten und jeden seiner Kontinente - in Afrika wächst sie am schnellsten, in Asien beherbergt sie die meisten Menschen, in Europa mäandert sie am weitesten ins Land hinein. Die Ostkreuz-Fotografen porträtieren den Menschen in seinem urbanen Umfeld, wie er etwa inmitten der chinesichen Steppe die Stadt Ordos mit modernster Architektur und für eine Millionen Einwohner erbaut, die bislang jedoch niemand bezogen hat. Prypjat in der Ukraine hingegen wurde nach dem Reaktorunglück in Tschernobyl von seinen Bewohnern verlassen und wird nun allmählich von der Natur zurückerobert. Die Menschen in Lagos in Nigeria leben dicht gedrängt zwischen gläsernen Bürotürmen und Bretterverschlägen. In den Slums von Manila ballen sich die Wellblechhütten zu Klumpen, während die Bewohner Detroits ihr Downtown verlassen, und so die Stadt aus der Mitte heraus zerfällt. Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten wächst in atemberaubenden Tempo über sich hinaus. Der soziale Zusammenhalt im palästinensichen Gaza zerbricht hingegen durch Kriege und Embargos. Las Vegas lebt ganz vom Anschein, Auroville aus dem Ideal und Atlantis vom Mythos. Die Anthologie der visuellen Essays ist eine Bestandsaufnahme. Sie gibt Zeugnis von den dramatischen Veränderungen, denen die Begriffe und Vorstellungen von der Stadt weltweit unterworfen sind. Sibylle Bergemann, Jörg Brüggemann, Espen Eichhöfer, Annette Hauschild, Harald Hauswald, Pepa Hristova, Andrej Krementschouk, Ute Mahler, Werner Mahler, Dawin Meckel, Julian Röder, Thomas Meyer, Frank Schinski, Jordis Antonia Schlösser, Anne Schönharting, Linn Schröder, Heinrich Völkel und Maurice Weiss gehen der Frage nach, was eigentlich eine Stadt ausmacht. C/O Berlin hat dieses Projekt mitkonzipiert, begleitet und umgesetzt. Die Ausstellung wird erstmals präsentiert und umfasst ca. 250 Fotografien. Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Verlag Hatje Cantz. Ostkreuz wurde 1990 von sieben Fotografen in Berlin gegründet und gilt als eine der bedeutendsten Fotografenagenturen Deutschlands. Heute zählt die Agentur achtzehn Mitglieder. Fast jeder von ihnen wurde mit nationalen oder internationalen Preisen ausgezeichnet. Ihre Arbeiten sind weltweit in zahlreichen Kunstsammlungen vertreten. Die Fotografen arbeiten für renommierte Magazine, unter anderem für Newsweek, Stern, GEO oder New York Times Magazine. Weitere Informationen unter www.ostkreuz.de.