Juliane Eirich »
Exhibition: 21 May – 4 Sep 2010
"The uniqueness of certain places often only appears at nighttime. The artificial, exemplary aesthetic, the colours seem to me very appealing." (Juliane Eirich) Gallery f5,6 presents the promising young newcomer Juliane Eirich (b. 1979, Munich). The exhibition concentrates on a selection of nightshots from her work over the past few years. These include photographs of school buildings in Hawaii, images form her fellowship in South Korea - her project "Korea Diary", and images shot in Miami. Juliane Eirich takes pictures of places that display their unique aura in particular at nighttime. This theme has up until now not really been a central concern to photography or painting in the last Century. Although the nocturnal challenges painting and photography, both processes originating in the juxtaposition of light and thereby colour and tonality. Eirich‘s interest, does not lie purely in the formal concerns of the nocturnal "Chiaro-Scuro" of baroque paintings by candlelight but extends this to include the perception and accessability of a personal memory of the viewer. Her images remind us more of the distanced perspective of Edward Hopper‘s scenes or the nightly scenes of Edvard Munch. In her work the artist examines the interaction between places that have been created by human beings and its environment. Eirich‘s nocturnal images ask the viewer to engage in an active contemplation of the intimacy of the depicted place. Her images have an iconographic quality without time or history. "These places seem to me like a spectacle, which does not seek a viewer. I like the fact that they usually don't receive much attention, especially not during nighttime." Juliane Eirich (born 1979 in Munich) studied at the Academy for photographic design in Munich between 2000 and 2003. In the following years she realised projects in New York and Hawaii. In 2007 Juliane Eirich received the prestigious German state "DAAD-Stipendium". Her work is beginning to be known and shown internationally in galleries and institutions such as the Bruce Silverstein Gallery, New York and the Houston Center of Photography; the Künstlerhaus Bethanien, Berlin and at various Festivals such as the Mannheim Fotofestival; Tunis Biennale 2010, or the Photofestival Aleppo, Syria.
"Die Einzigartigkeit mancher Orte kommt oft erst nachts zum Vorschein. Die künstliche, modellhafte Ästhetik, die Licht- und Farbstimmung die man hier vorfindet, wirkt auf mich sehr anziehend." Juliane Eirich im Interview mit der Koreanischen Fotozeitschrift "Monthly Photography" 2009 Die Galerie f 5,6 widmet sich in ihrer nächsten Ausstellung der jungen Münchner Newcomerin Juliane Eirich. Der Fokus wird auf einer Auswahl von Nachtaufnahmen aus den Serien Nightwatch (Hawai 2004), Hale Kula (Hawai 2005) und Korea Diary (Südkorea 2007/08) liegen. Juliane Eirich (geb. 1979) fotografiert Orte, die ihre spezielle Aura erst nachts entfalten. Damit bearbeitet die Künstlerin einem Themenkomplex, dem bisher weder in der Malerei noch in der Fotografie ausreichend Augenmerk geschenkt worden ist. Dabei fordert doch gerade die nächtliche Atmosphäre diese beiden Genre, deren ureigene Domäne die Gestaltung von Farbe und Licht ist. Doch Eirich geht es nicht um die Effekte des nächtlichen Hell-Dunkel-Spiels barocker Darstellungen bei Kerzenlicht, sondern vielmehr um die unverfälschte, klare Perspektive des außenstehenden Beobachters. Ihre Arbeiten erinnern daher eher an den distanzierten Blick eines Edward Hopper oder an die Nachtaufnahmen eines Edward Munch, wobei die Einsamkeit und Ruhe der Nacht bei diesen eher negativ konnotiert sind. Juliane Eirich hingegen bietet mit ihren nächtlichen meist menschenleeren Aufnahmen dem Betrachter die Möglichkeit dem lauten und immer hektischer werdenden Alltag zu entfliehen. "Alle meine Arbeiten beschäftigen sich mit Ruhe. Dies habe ich zunächst nicht geplant. Ich vermute, dass es an der Tatsache liegt, dass unser Leben immer schneller wird und ich versuche, diese Beschleunigung mit ruhigen Fotografien zu kompensieren." Dabei ist nicht nur das Motiv entscheidend, sondern auch der richtige Betrachterwinkel,sowie nicht zuletzt der Prozess der Belichtung an sich. Nimmt die Verschlusszeit bei Tagesaufnahmen in der Regel nur Sekundenbruchteile in Anspruch, so zieht sich diese in der Nacht oft bis zu 15 Minuten hin. Es handelt sich also um einen konzentrierten und präzisen Prozess, der es Juliane Eirich ermöglicht, sich voll und ganz auf das Motiv einzulassen. Die Ruhe der Nacht ist hierfür ideal. Weder Menschengewimmel noch Lärm lenken ab, so dass die Künstlerin während dem Prozess der Aufnahme eins wird mit dem dokumentierten Ort. "Diese Orte scheinen mir wie ein Schauspiel, dass keine Zuschauer sucht. ...mir gefällt, dass sie normalerweise nicht viel Aufmerksamkeit bekommen, vor allem nicht nachts." Außerdem liegt Eirich die Tatsache, dass Orte und Gebäude nicht posieren können. Sie sind offen für die subjektiven Empfindungen des Betrachters; sie können nicht manipulieren, wie Menschen, die sich gerne in Szene setzen. Die Untersuchung der Wechselbeziehungen zwischen von Menschen kreierten Orten undderen Umwelt ist dabei ein wichtiger Aspekt von Eirichs Arbeiten, der sich durch alle ihre Serien zieht. Dabei kann die vom Menschen beeinflusste Umwelt mit der Natur eine Einheit bilden oder auch in Disharmonie enden, die als lustig, störend oder auch einfach nur überraschend empfunden werden kann. Das vom Menschen gebildete zeigt damit seine Fähigkeit, auf die Natur einzugehen. Eirichs Nachtaufnahmen fordern den Betrachter dazu auf, sich in Kontemplation auf die Intimität des Ortes einzulassen, sich dessen Geschichte zu widmen oder auch allein dem eigenen Empfinden nachzuspüren. Die in ihrer Klarheit fast streng wirkenden nächtlichen Aufnahmen erscheinen geradezu ikonographisch - fast zeitlos im Prozess ihrer Entstehung zeitlos in ihrer Wirkung auf den Betrachter. Juliane Eirich (geb. 1979 in München) studierte von 2000 - 2003 an der Fachakademie für Fotodesign in München. In den darauf folgenden Jahren realisierte sie in New York und Hawai eigene Projekte. 2007 erwarb sie ein 18 monatiges DAAD-Stipendium an der Hong- Ik Universität in Seoul, Südkorea. Die Künstlerin arbeitet zur Zeit in Berlin Und New York. Ihre Arbeiten wurde bereits international in Galerien (Bruce Silverstein Gallery; Houston Center of Photography u.a.) und auf Festivals (Mannheimer Fotofestival; Houston Fotofest; Paul Huf Award, Foam Fotografie Museum Amsterdam u.a.) ausgestellt.