Sheila Rock »
Sera - The Way of the Tibetan Monk
Exhibition: 29 May – 10 Jul 2010
Johanna Breede
Fasanenstr. 69
10719 Berlin
Johanna Breede PHOTOKUNST
Fasanenstr. 69
10719 Berlin
+49 (0)30-88913590
photokunst@breede.de
www.johanna-breede.com
Tue-Fri 11-17, Sat 11-14
In 1970 exiled Tibetan Monks founded the Buddhist monastery, Sera, in the southern Indian state of Karnataka. This monastery furthers the Tibetan Buddhist tradition of one of the "Three Great Monasteries," Sera in Lhasa, the five-hundred-year monastery now under Chinese control. This exiled monastery is a place of shared learning and a place of philosophical and religious debate. It is a place where the highest academic graduates of the monastic university will grow. Monks will study the Buddhist teachings and texts here for nearly twenty years.
In stunning imagery the American photographer Sheila Rock captures the asceticism and the deep spiritual life within this world. She captures the sense of community, the precise routine of song and prayer as well as moments at play. Rock's austere photographs give us a most unique insight into the monastic daily life with monks at work on handcrafts or meditating in their sparsely furnished bedrooms. The deliberate absence of color photography lends additional intensity to these images. Rock uses light to frame intimate spaces, to model forms, and to accent looks and gestures. She photographs some monks before neutral backgrounds, as she has in her portraits of famous singers and musicians. The simplicity of these compositions reduces the image to the expressive languages of clothes and faces: faces that are not easily forgotten, the seriousness of children's faces deep in reflection, subdued and concentrating faces of young men, and the cheerful serenity of the old.
Sheila Rock's photographs reveal the great strength drawn from an experience of displacement and loss of homeland. She shows people who have traveled a long way in search of a higher wisdom. This photography's art is stirring. It moves us even into an encounter with ourselves, seeing a beauty within simplicity which we may no longer even recognize.
Susanne Schmid, translation Sondra Kitchen
Das buddhistische Kloster Sera im südindischen Bundesstaat Karnataka wurde 1970 von im Exil lebenden tibetischen Mönchen gegründet. Es führt die Tradition eines der „Drei Großen Klöster“ des tibetischen Buddhismus fort, des über 500 Jahre alten Sera bei Lhasa, das heute unter chinesischer Kontrolle steht. Das Exil-Kloster ist ein Ort des gemeinsamen Lernens, der philosophischen und religiösen Debatte. Wer den höchsten akademischen Grad der Kloster-Universität erreichen will, studiert dort etwa zwanzig Jahre lang die Lehren und Texte des Buddhismus.
In faszinierenden Bildern hält die amerikanische Photographin Sheila Rock diese Welt des asketischen und spirituellen Lebens fest: Die Versammlungen der Mönche, das gemeinschaftliche Singen und Beten im genau geregelten Tagesablauf, daneben spielerische Momente der Entspannung. Sie gibt einzigartige Einblicke in den Klosteralltag, in dem die Mönche verschiedene Handwerksarbeiten ausführen oder in ihren karg ausgestatteten Zimmern meditieren. Der bewusste Verzicht auf Farbe verleiht den Photographien zusätzliche Intensität, allein das Licht schafft die stimmungsvollen Räume, modelliert die Formen, akzentuiert Blicke und Gesten. Einige der Mönche wurden von Sheila Rock vor neutralem Hintergrund photographiert – ähnlich ihren Porträts bekannter Sänger und Musiker. Die reduzierten Kompositionen setzen ganz auf die ausdrucksvolle Sprache der Gewänder und natürlich auf die Wirkung der Gesichter: Gesichter, die man nicht so schnell vergisst. Da sind ernste Kindergesichter von tiefer Nachdenklichkeit, da ist die gebändigte Energie und Konzentration der jungen Männer, die heitere Gelassenheit der Alten.
Sheila Rocks Photographien zeigen Menschen, die aus der Erfahrung von Vertreibung und Heimatlosigkeit auch große Stärke schöpfen, die sich auf einen langen Weg gemacht haben mit dem Ziel, eine höhere Weisheit zu erlangen. All das kann man in diesen Bildern sehen. Es ist Photographie von höchster künstlerischer Qualität, sie ermöglicht Begegnung, die berührt – Begegnung auch mit uns selbst, die wir die Schönheit des Einfachen oft nicht mehr erkennen.
Susanne Schmid