Die Seele des Tanzes - Etudes #1 - 8 von Horst Kloever Vernissage am 14. April 2010 ab 20.00 Uhr Ausstellung im solar berlin Stresemannstrasse 76 (Eingang links, beim Außenaufzug) 10963 Berlin Täglich von 12.00 bis 2.00 Uhr Freitag und Samstag bis 4.00 Uhr Ausstellungsdauer 15. April bis 31. Mai 2010 www.firstlandingjump.com www.solarberlin.com Jede der eleganten Bewegungen des kraftvollen Körpers der Ballerina Tata Jashiashvili werden in den breitformatigen Bildern von Horst Kloever mit großer Genauigkeit aufgenommen. Die Zusammenarbeit der Tänzerin, zuhause auf Bühnen wie der Berliner Staatsoper, und dem Fotografen hat Sequenz-Bilder hervorgebracht, die es ermöglichen, die ganze Schönheit der Bewegungen in Ruhe zu studieren. Die Etudes von Horst Kloever erhalten ihre Lebendigkeit durch die reine und zeitlose Energie des klassischen Balletts. Unter der bewegten Oberfläche zeigen die Bildwerke prominente Merkmale der Fotografie, die schon Walter Benjamin bemerkte: "Hier greift die Kamera mit ihren Hilfsmitteln, ihrem Stürzen und Steigen, ihrem Unterbrechen und Isolieren, ihrem Dehnen und Raffen des Ablaufs ein. Vom Optisch-Unbewußten erfahren wir erst durch sie, wie von dem Triebhaft-Unbewußten durch die Psychoanalyse." Diese Gedanken aufnehmend, bieten Horst Kloevers Etudes Einsichten in die inneren Zusammenhänge und Antriebe des Fotografierens und der menschlichen Bewegung in ihren höchsten Formen, ähnlich den experimentellen Bildern von Harald E. "Doc" Edgerton und Gjon Mili aus den 1930er Jahren, die schon Teil der Kunstgeschichte sind. Die Verwendung spezieller Kamera- und Lichttechnik macht es im Gegensatz zu den historischen Vorbildern möglich, die Ballerina in ihrer natürlichen Umgebung im Phasenbild zu porträtieren: Der Bühne mit einem wallenden Vorhang im Hintergrund, der die Tänzerin optisch umspielt, während sie voller Freude Sprünge macht oder ganz in sich gekehrt präzise Ballettroutinen vollführt. Das neu gestaltete Entrée des Solar Berlin bietet ab diesem Frühjahr den expressiven Rahmen für wechselnde Ausstellungen. Der hohe, von Säulen getragene Raum wird von dynamisch verschachtelten Elementen durchdrungen, die ein gewagtes visuelles Wechselspiel mit den Exponaten anstossen. Besonders grafische und fotografische Talente aus Berlin sollen hier ein unkonventionelles Forum finden, das dem Gesamtkonzept des Solar ein weiteres kreatives Moment hinzufügt.