Danny Veys - Coal is bLack In den Minen der Region Donbass, der wichtigsten Bergbau-Region der Ukraine, arbeiten heute 450 000 Bergarbeiter; jährlich werden 200 Mio. t Kohle gefördert und über 50 Mio. t Stahl erzeugt. In den 1930er Jahren arbeiteten hier auch hunderte von deutschen Bergleuten, die sich angesichts ihrer Arbeitslosigkeit im Ruhrgebiet dorthin verpflichtet hatten. Für seine Bildserie 'Coal is bLack' (2007-2009) näherte sich der belgische Fotograf Danny Veys wie ein Spurensucher der Welt dieser Bergleute. In eindringlichen journalistischen und dokumentarischen Schwarzweißbildern gibt er uns ein authentisches Bild ihrer aktuellen Lebens- und Arbeitssituation, die durch die Schließung zahlreicher Bergbaubetriebe einer ungewissen Zukunft entgegen geht. Die Ausstellung im Wissenschaftspark Gelsenkirchen entsteht in Kooperation mit coalface, einer internationalen Plattform für Sozial- und Dokumentarfotografie, die sich mit Bergbau, Bergarbeitern und ihren Gemeinden befasst. Coalface, beheimatet im belgischen Limburg inmitten der ehemals wichtigsten belgischen Kohleregion in Flandern, konzentriert sich auf den menschlichen Aspekt der Arbeit in den Bergwerken, auf die Position des einzelnen Menschen in der Umgebung des Bergbaus, auf Gedächtnis und Bewusstsein. Coalface möchte durch die aktive Forschung ein kollektives Gedächtnis für die Bergbau-Regionen aufbauen und präsentiert Fotografie, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Bergbau-Regionen verbindet und die Menschen vernetzt, die in den Bergbaugebieten leben und arbeiten. Die fotografischen Arbeiten von Danny Veys (* 1970 in Roeselare, Belgien) sind konfrontierend und direkt. Seine beeindruckenden Schwarzweißbilder zeigen sein Engagement und sein intensives Eintauchen in ein Thema. Veys arbeitet vor allem an langfristigen Reportage-Projekten, die zum Teil auch in Zusammenarbeit mit Non-Profit-Organisationen entstehen. Danny Veys ist Mitglied von Photolimits, einer Plattform von Fotografen, die auf soziale Dokumentarfotografie spezialisiert ist. Die Mitglieder konzentrieren sich auf gesellschaftliche Phänomene wie kulturelle, wirtschaftliche und soziale Spannungen, Ökologie oder Religion. Veys unterrichtet dokumentarische Fotografie am Institut für Bildende Künste Saint Lucas in Brüssel. Seine Arbeiten wurden in zahlreichen Fachzeitschriften veröffentlicht. Im Kulturhauptstadtjahr stärkt bild.sprachen mit dieser erstmals in Deutschland gezeigten Ausstellung den internationalen Wissens- und Kulturtransfer zwischen den Regionen ehemaliger Kohlegebiete. bild.sprachen richtet seinen Blick auf regionale, nationale und internationale Akteure und Projekte. Nach dem großen Erfolg der ersten bild.sprachen - Messe für angewandte Fotografie 2008 wird diese ab dem Kulturhauptstadtjahr zukünftig im Jahresrhythmus im Wissenschaftspark Gelsenkirchen veranstaltet. Darüber hinaus organisiert bild.sprachen Ausstellungen und kümmert sich um die Entfaltung der Kreativwirtschaft im Bereich Fotografie insbesondere im neuen Kreativquartier Gelsenkirchen Südost.