Markéta Othová Vortrag: Einführung in die Arbeit von Markéta Othová durch den Kunsttheoretiker und Philosophen Karel Císař am Donnerstag den 24. Juni 2010 um 19 Uhr in der Galerie. Die Ausstellung läuft bis zum 17. Juli Der Kunstkritiker Karel Císař hat ihre Arbeiten wie folgt beschrieben (erstmals publiziert in Camera Austria 106/2009, S. 13-20.): Markéta Othovás Werk scheint eine instinktive Rückwärtsbewegung durch die Geschichte der Fotografie zu vollziehen, wobei ihr Ausgangspunkt der "archival turn" der 1990er Jahre ist: 1994 begann die Künstlerin ihr umfassendes Archiv eigener – vornehmlich auf Auslandsreisen entstandener – Schnappschüsse zu durchforsten und zu Fotoinstallationen zusammenzustellen, bei denen die Bedeutung der Einzelbilder einzig und allein durch die Syntax des Ganzen bestimmt wurde. Später wandte sich Othová der Technik sequenziell aufgenommener zeitlicher Serien zu – einer Technik, die Verwendungsweisen der Fotografie nahesteht, wie wir sie aus der Konzeptkunst der 1970er Jahre kennen. Und in ihren neuesten Arbeiten konzentriert sie sich voll und ganz auf die Komposition von Einzelbildern, die nun (im Gegensatz zu früheren Zyklen) ausschließlich in der Laborumgebung des Fotostudios entstehen, so dass sie – auf ihrem Weg durch die Geschichte der Fotografie – nun bei den Experimenten der Foto-Avantgarde der 1920er und 1930er angelangt ist: Wie die Vertreter der Avantgarde, so fragt auch Othová nach dem Wesen des Mediums Fotografie und der Stabilität der visuellen Welt. Die 1968 in Brno / Brünn geborene tschechische Künstlerin Markéta Othová hat ausserhalb von Tschechien in der Kunsthalle Basel, dem Neuen Museum Nürnberg, The Photographer´s Gallery in London und der Kunsthalle Mucsarnok in Budapest in Einzelausstellungen ausgestellt. Auch hat sie an der 99/00 Carnegie International in Pittsburgh teilgenommen. Ihre Fotografien sind in privaten wie öffentlichen Sammlungen u. a. in dem Victoria and Albert Museum in London und der Margulies Collection in Miami. Über Ihre Arbeit haben Zeitschriften wie Parkett und Camera Austria berichtet. Zuletzt hat sie in Deutschland an der Ausstellung East Bound im Kai 10 Raum für Kunst in Düsseldorf teilgenommen. In Zusammenarbeit mit der Galerie Jiri Svestka in Prag und dem Verlag der Buchhandlung Walther König in Köln erschien letztes Jahr die erste umfangreiche Publikation zu ihrem Werk.

Marketa Othova’s large-scale black-and-white photographs are exhibited as suites of images that create a lyrical narrative of nomadism, charting her travels between her native Prague and cities beyond. They are captured moments of transit: a glance from the window of a car or a train or a moment caught while quickly moving through the open landscape or absentmindedly walking a city street. The surface of reality, captured and frozen in the photographic image, gives Othova a rich base upon which to create seemingly subconscious but highly evocative snapshot reminders of a past which seems only just beyond the reach of personal memory.