Roger Ballen »
Fotografien 1969-2009
Exhibition: 12 Nov 2010 – 27 Feb 2011
Münchner Stadtmuseum - Sammlung Fotografie
St.-Jakobs-Platz 1
80331 München
Münchner Stadtmuseum
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Roger Ballen. Photography 1969 - 2009
November 12, 2010 - February 27, 2011
As early as the 1960’s, Roger Ballen became acquainted with the names of well-known photographers like André Kertész, Bruce Davidson and Henri Cartier-Bresson through his mother Adrienne who was working for the New York branch of the Magnum photo agency at the time. He did, however, initially study psychology at the University of Berkley in California. In 1973, he set out on a journey around the world that would last several years. His photographs from that time period were published in the 1979 book Boyhood and reflected the influence of street photography. They illustrate Roger Ballen’s interest in the critical moment, in spontaneity and in coincidence.
The exhibition includes photos from his series Boyhood as well as previously unpublished photographs taken during the years 1969-1973. They represent early examples of Roger Ballen’s fascination with the grotesque and obscure which is a recurring theme in all of his series. After completing his trip around the world, Roger Ballen enrolled at the Colorado School of Mines and in 1981 returned to Johannesburg, South Africa, to work as a geologist. During his travels throughout South Africa, he photographed the Dorps (1986), i.e., village communities where the descendants of the Boers still live today. The book Platteland, Images from Rural South Africa (1994) captures the residents of this countryside in their spartan living quarters.
In Roger Ballen’s later series Outland (2001) the subjects he portrays turn into actors who, carry out role plays bordering on the absurd. In the photo series Shadow Chamber (2005) the human being appears mostly fragmented whereas drawings and objects produced by the artist assert their place in the pictures. Rather than depicting the outer world, these photographs are reflections of the inner world, expressing a search for what is generally hidden, the subconscious. Roger Ballen continues this search in his latest works, the series Boarding House published in 2009 and the series Asylum which is exhibited at the Münchner Stadtmuseum for the very first time.
Roger Ballen. Fotografien 1969-2009
12. November 2010 - 27. Februar 2011
Namen bekannter Fotografen wie André Kertész, Bruce Davidson oder Henri Cartier-Bresson waren Roger Ballen schon in den 1960er Jahren vertraut, als seine Mutter Adrienne in der New Yorker Dependance der Fotoagentur Magnum arbeitete. Die Fotografie wurde im Laufe der Zeit zu einer Leidenschaft, trotzdem entschied sich Roger Ballen zunächst an der Universität in Berkeley,
Kalifornien, Psychologie zu studieren. Der Ausstellungsparcours beginnt mit bisher unveröffentlichten Fotografien, die zwischen 1969 und 1973 entstanden sind. Sie verraten bereits Roger Ballens Faszination für das Groteske und Abgründige und nehmen Merkmale späterer Serien wie die Fragmentierung des Sujets oder seine Isolierung vor weißen Wänden vorweg.
Der Tod seiner Mutter ließ ihn 1973 zu einer mehrjährigen Weltreise aufbrechen, begleitet von seiner Kamera. Die Fotografien dieser Jahre, die er 1979 in dem Buch Boyhood veröffentlichte, zeugen von dem Einfluss der street photography. Nach seiner Weltreise entschied sich Roger Ballen für ein Studium an der Colorado School of Mines, um 1981 nach Johannesburg zurückzukehren und dort als Geologe tätig zu sein. Auf seinen Fahrten durch das Land entdeckte er die Dorps, jene dörflichen Gemeinden, in denen bis heute Nachfahren der Buren leben. Die dort entstandenen Fotografien, veröffentlichte Roger Ballen 1986 in dem Buch Dorps. Small towns of South Africa. In dem 1994 erschienenen Buch Platteland sind die Porträtierten weitestgehend frontal und als Ganzfiguren wiedergegeben, fotografiert in kargen Behausungen.
In den Fotografien der Serie Outland, 2001 als Buch erschienen, werden die Porträtierten zu Akteuren, die absurd anmutende Rollenspiele vollziehen. Requisiten wie Kabel, Rohre und Masken, aber auch Tiere wie Hunde, Katzen und Schweine werden gehalten und vorgezeigt. In der Serie Shadow Chamber, 2005 veröffentlicht, erscheint der Mensch oft nur noch in Fragmenten, während sich vom Künstler gefertigte Zeichnungen und Objekte ihren Platz erobern. Weniger als der äußeren Welt sind die Fotografien dieser Serie der inneren Welt verpflichtet und somit Ausdruck einer Suche nach dem gewöhnlich Verborgenen, dem Unterbewussten, das nicht
selten albtraumhaft erscheint. Diese Suche setzt Roger Ballen auch in seinen jüngsten Arbeiten fort: der 2009 veröffentlichten
Serie Boarding House und der im Münchner Stadtmuseum erstmalig ausgestellten Serie Asylum. Der Künstler begreift jedes Foto als Teil des Selbst und damit als Ausweitung der eigenen Person.
Das Fotografieren gleicht einer Entdeckungsreise in die eigene Psyche: „The older I get the more I need to get to the source, the place where dreams originate, the source of the psyche.“ Die Ausstellung gibt Einblick in alle Schaffensperioden des Künstlers. Viele der gezeigten Fotografien sind im Münchner Stadtmuseum zum ersten Mal zu sehen.
Zur Ausstellung erscheint im Kerber Verlag der Katalog Roger Ballen. Fotografien 1969-2009 mit Texten von Ulrich Pohlmann und Angela Stercken. Die Publikation beinhaltet neben bekannten Fotografien auch zahlreiche bislang unveröffentlichte Aufnahmen aus Roger Ballens Serien Boyhood, Platteland, Dorps, Shadow Chamber und Boarding House.