"Fotos der 80er Jahre" am Donnerstag, den 23. September 2010 ab 19 Uhr Die Ausstellung zeigt eine Auswahl an Fotografien aus den 80er Jahren der 4 Fotografen. Die Zusammenstellung ist auf kein Genre festgelegt, vielmehr bietet sie eine Sicht auf die verschiedenen Sujets: von der Portrait- zur Reportagefotografie, Streifzüge durch Städte, Portraits von Menschen und Architektur, Bilder von Mode und Musikern. Der Blick auf die Fotos zeigt vor allem auch einen völlig anderen Umgang mit der Kamera vor der Ära der Digitalfotografie. Dies begann mit dem viel begrenzteren Ausgangsmaterial der zu belichtenden Filme mit 36 Negativen und endete in aufwändiger Bearbeitung beim Entwickeln und Vergrößern in der Dunkelkammer. Auch die damals so geschätzte Polaroidfotografie war immer geprägt vom Bewusstsein die Einmaligkeit des Augenblicks zu erfassen. Der handwerkliche Aspekt in der Fotografie war nicht gering zu schätzen, denn die Perspektive auf die Realität wurde oftmals gesteuert durch die Wahl des Negativmaterials, die Einstellung von Blenden- und Belichtungszeiten und nicht zuletzt die Arbeit in der Dunkelkammer. Claus Schneider (geb. 1954 in Lahr/ Schwarzwald) studierte an der Folkwangschule in Essen bei Otto Steinert und in Kiel an der Muthesiusschule. Nach dem Studium arbeitete er zwei Jahre als Assistent bei F.C. Gundlach und gründete dann sein eigenes Fotostudio in Hamburg. Er starb mit 36 Jahren im Oktober 1990. Die Ausstellung in der Galerie Aplanat würdigt sein fotografisches Schaffen. Drei seiner besten Freunde, selbst auch Fotografen: Michael Strauss, Gunther Fischer und Michael Zibold ergänzen mit ihrer fotografischen Sicht den Blick auf die 80er Jahre. Gunther Fischer (geb.1956 in Eckernförde) studierte von 79 bis 83 an der Fachochschule Dortmund Foto- und Filmdesign und von 80 bis 87 Medizin an der CAU in Kiel. In den 80-igern arbeitete er als freier Fotojournalist für "Der Spiegel", "Die Zeit" und "taz". Mit Claus Schneider experimentierte er in einer Kieler Dunkelkammer unter anderem mit Lochkameras und Röntgenfilmen. Heute arbeitet er als Kinderkardiologe an der Universitätsklinik in Kiel. Michael Strauss (geb.1954 in Saarbrücken) und Claus Schneider trafen sich 1977 bis 83 während ihres Studiums an der Folkwangschule in Essen bei Otto Steinert. Der fotografische Ansatz der "subjektiven Fotografie" war dort ein wesentlicher Begriff. 1982 wurde Michael Strauss erstmalig das Stipendium für zeitgenössische Fotografie der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung in Essen verliehen. Nach internationalen Ausstellungen, Lehrtätigkeit u.a. in Wismar arbeitet er jetzt als freier Fotograf und Filmemacher in Düsseldorf und Bad Doberan. Michael Zibold (geb.1957 in Offenburg) begann als Fotoassistent in Berlin, studierte anschließend 81- 84 Fotografie in Stuttgart. Er sieht die vielfältigen Eindrücke in Städten als seine Farbpalette, aus der er reduzierend ein Bild erschafft. So bereiste er z.B Palermo, New York, Rio de Janeiro, Havanna und schuf feinsinnige Portraits von Hafenstädten. Michael Zibold lernte Claus Schneider in Hamburg kennen. Dort teilten sie ein Fotostudio und die gemeinsame Leidenschaft zur künstlerischen Fotografie.