Mit den Serien EQUAL SIZE und DIE UNSICHTBAREN STÄDTE präsentiert die Petra Rietz Salon Galerie Arbeiten von Gabrielle Strijewski, in denen es um die transformative Kraft geht, die im Medium Fotografie selbst steckt.
Gabrielle Strijewskis Bilder entstehen nicht erst in dem Moment, in dem die Fotografin auf den Auslöser drückt – sie sind nicht das Ergebnis des Bruchteils einer Sekunde. Der Entstehungsprozess beginnt bereits mit der Entwicklung einer Idee. Und erst dann sucht die Künstlerin nach Bildern, die diese Idee repräsentieren.

Die Serie EQUAL SIZE zeigt Mutter/Tochter- und Vater/Tochter-Paare. Da beide Personen gleichzeitig auf den Fotografien zu sehen sind, liegt die Vermutung nahe, dass sie auch gleichzeitig aufgenommen wurden. Schnell aber ist klar, dass dem nicht so ist, denn das Mädchen erscheint im Bild in gleicher Größe wie die erwachsene Person. Gabrielle Strijewski verleiht in ihren Bildern dem Kind die illusorische Position eines selbstständigen Subjekts. Die Fotografin thematisiert und reflektiert auf diese Weise einen besonderen Aspekt des Eltern-Kind-Verhältnisses, der in der Realität so nicht sichtbar ist.

Einen ähnlichen Eingriff in die Realität gibt es bei den Bildern der Serie DIE UNSICHTBAREN STÄDTE. In diesem Projekt geht es um eine künstlerisch visionäre Auseinandersetzung mit Stadt und Architektur. Fotografisch verändert Gabrielle Strijewski die vorhandene Architektur verschiedener Städte in dem sie Bestandteile austauschte, versetzte, umkehrte und alles übereinander schichtete – auf ein Bild. Bild für Bild ist eine Annäherung an die Stadt, die es nicht gibt, die aber denkbar ist.