HMKV präsentiert am 19. November Lieblingsfilmclips aus sozialen Netzwerken von BesucherInnen und AusstellungsmacherInnen der „inter-cool 3.0“ sowie eine Einführung in die Jugendkulturforschung von Prof. Dr. Birgit Richard

Einen Vortrag zu Jugendkulturen sowie eine Präsentation von Lieblings-Internetvideos von Ausstellungsbesuchern und Kuratorinnen präsentiert der Hartware MedienKunstVerein am 19. November als Sonderveranstaltung zur Ausstellung „inter-cool 3.0 – Jugend Bild Medien“. Professorin Dr. Birgit Richard von der Goethe Universität Frankfurt am Main wird ab 17:30 Uhr in einem kurzen Vortrag Zusammenhänge der Jugendkulturforschung erläutern. Bis 20:00 Uhr besteht die Möglichkeit, eigene Lieblings-Videoclips aus sozialen Netzwerkplattformen des Internets vorzustellen. Als Projektleiterin der Jugendkulturausstellung „inter-cool 3.0“ wird Richard ihre im Internet gesammelten Videoclips ebenfalls bereitstellen.

Soziale Netzwerke, wie zum Beispiel YouTube, gehören seit längerer Zeit zu den beliebtesten Internetangeboten für eine jüngere Generation von eher aktiven Nutzern, die nicht ausschließlich vorprogrammierte Fernsehunterhaltung empfangen möchte, sondern ihr eigenes Programm mitgestaltet und produziert. Durch die Möglichkeit, eigene Filme in das Internet einzustellen und so ein potentiell globales Publikum zu erreichen, hat sich im Laufe der Jahre eine lebendige wie (selbst-)referentielle Clipkultur entwickelt. Diese kann in ihrem Ideen- und Formenreichtum durchaus spontan und filmisch innovativ sein.

Der HMKV veranstaltet den „inter-cool 3.0 You-Tube-Slam“ als Begleitprogramm zur Ausstellung „inter-cool 3.0 – Jugend Bild Medien“. Die Veranstaltung möchte auf spielerische Weise erlebbar machen, wie Jugendliche sich in Web-Communities präsentieren und identifizieren. Globale und lokale Bild- und Medienwelten - nicht nur von jungen Erwachsenen - drücken sich in sozialen Netzwerken auch in den Lieblings-Videoclips der Netzwerkteilnehmer aus. Club- und Musikkultur, die Konstruktion von Identität und Körperlichkeit sowie Referenzsysteme von Communities zeigen sich in den jeweiligen Filmclips auf spielerische wie diskursive Weise. Musikvideos, Performances oder Skurriles können auf einem Datenträger in die Ausstellung „inter-cool 3.0“ mitgebracht werden - auch Clips, die von Jugendlichen selber vielleicht nicht zwangsläufig als „Kunst“ bezeichnet werden. Ob schwedischer Black Metal, die Grime-Szene Londons oder asiatische Cosplayer: Alle sind willkommen und können sich auf einen spannenden Abend freuen. Der Eintritt in die Ausstellung und die Teilnahme am „inter-cool 3.0 You-Tube-Slam“ sind am Freitag, den 19. November von 17:30 – 20:00 Uhr kostenlos.

Die Sonderveranstaltung findet im Rahmen der Jugendkultur-Ausstellung „inter-cool 3.0 – Jugend Bild Medien“ in der dritten Etage des Dortmunder U statt. Die Ausstellung zeigt über 70 renommierte Medienkünstler und -künstlerinnen sowie debütierende Jugendliche und wird von der Goethe-Universität Frankfurt am Main, dem Hartware MedienKunstVerein (HMKV) und dem Kulturbüro der Stadt Dortmund organisiert. Innerhalb von nur einem Monat sahen über 10.000 Besucher die interaktiven Installationen, Fotografien, Videoarbeiten und Alltagsgegenstände rund um verschiedenste Jugendkulturen und deren Lebenswelten. Am 19. November um 16:00 Uhr besteht zudem die Möglichkeit einer Kuratorinnenführung durch die Ausstellung.

„inter-cool 3.0“ wird gefördert durch TWINS:RUHR.2010, durch das Kulturbüro der Stadt Dortmund und die Hans Böckler Stiftung. Nach der Station im Dortmunder U wird die Ausstellung in Großbritannien, Österreich und Finnland zu sehen sein.

Zeitgleich läuft bis zum 20. November ein offener Kunstwettbewerb, bei dem Jugendliche ihre eigenen kreativen Beiträge zum Thema Jugendkultur einreichen können. Als Hauptpreis winkt ein „Lowrider“-Fahrrad zum Cruisen sowie ein Paar Skikes zum Skaten durch das Gelände. Beiträge können aus verschiedensten Bereichen kommen und über www.intercool.de eingereicht werden. Termin der Preisverleihung ist Samstag, der 27. November 2010 um 16:30 Uhr.

Das wissenschaftliche Kompendium „inter-cool 3.0 – Jugend-Bild-Medien“, herausgegeben von Birgit Richard und Heinz-Hermann Krüger und erschienen im Fink Verlag, München, begleitet die Ausstellung.