Martin Bilinovac »
Solo II
Exhibition: 1 Mar – 2 Apr 2011
Fotogalerie Wien
Währinger Strasse 59/WUK
1090 Wien
+49 (0)1-4085462
fotogalerie-wien@wuk.at
www.fotogaleriewien.at
Tue, Fri 14-19; Wed, Thu 12-19; Sat 10-14
SOLO II – Martin Bilinovac (A)
Exposure
Eröffnung: Montag, 28. Februar um 19.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 1. März – 2. April 2011
Einleitende Worte: Jakob Neulinger
Die FOTOGALERIE WIEN hat 2010 mit einem neuen Ausstellungsformat gestartet: SOLO. Jährlich wird nun eine der acht stattfindenden Ausstellungen einem/einer jungen aufstrebenden Künstler/in als Einzelausstellung gewidmet. Die neue Ausstellungsreihe fungiert als Plattform und Sprungbrett für KünstlerInnen, die gerade am Beginn ihrer Karriere stehen, aber bereits über ein umfangreiches Werk verfügen, das einer breiten Öffentlichkeit präsentiert werden soll. Ziel ist es, eine nachhaltige Bekanntheit für die/den ausgewählte/n Künstler/in zu schaffen, wozu auch das Anliegen gehört, die jeweiligen SOLO-Ausstellungen national und international auf Wanderschaft zu schicken.
Für die zweite Ausstellung, SOLO II, konnte der 1981 in Graz geborene, in Wien und Linz lebende Künstler Martin Bilinovac gewonnen werden. Bilinovac hat in der Schule für künstlerische Fotografie Friedl Kubelka Wien, an der Universität für Angewandte Kunst Wien und an der Kunstakademie Münster studiert.
Unter dem Titel „Exposure“ zeigt er in der FOTOGALERIE WIEN einen Überblick über seine Arbeiten aus den Jahren 2009 bis 2011. Martin Bilinovacs hier ausgestellte Fotografien zeigen Interieurs – menschenleere Räume, in denen er Einrichtungsgegenstände in zum Teil surreal wirkenden Konstellationen inszeniert hat. Die Arbeiten untersuchen die Beziehung von Wahrnehmung und Raum beziehungsweise von Ding und Mensch. Bilinovacs Räume sind grundsätzlich streng, oft symmetrisch komponiert und zeigen Gegenstände in frontaler Direktheit, was zunächst auf die Unmittelbarkeit einer Momentaufnahme verweist. Bei näherer Betrachtung jedoch irritieren seine Bilder – so fällt der Blick beispielsweise auf eine mit Matratzen verbarrikadierte Türe, die die Szene als zweiter Rahmen umschließt, was einerseits ein abgerundetes Bild im Bild und andererseits eine Entrückung des Betrachters zur Folge hat. Dadurch gelingt es Bilinovac, die spezifischen Merkmale der Fotografie hervortreten zu lassen.
„Wir suchen überall das Unbedingte und finden immer nur Dinge“, so der deutsche Dichter Novalis. Das Wesen der Dinge zu ergründen bedeutet, der „Wahrheit“ näher zu kommen. Wird ein Ding aus seinem ursprünglichen (Funktions-)Zusammenhang beziehungsweise unseren vorgeprägten Ordnungen genommen und in ein anderes Bezugssystem (z.B. in das der Kunst wie bei Bilinovac) gestellt, wächst seine Bedeutung durch die veränderte Realität über seine bloße Erscheinung hinaus und wird zum Anlass geistiger Beschäftigung. Der Fotografie als Medium zwischen Sein und Schein kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Bilinovac lotet in seinen Arbeiten den Bereich zwischen Realität und Imagination, zwischen Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit aus und eröffnet uns damit neue Deutungsräume.