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Theo Lingen
1967
Lingen, Drehpause, Die Heiden von Kummerow, 1967
Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen

Hans-Peter Feldmann »

Theo Lingen

Exhibition: 9 Feb – 12 Jun 2011

Sprengel Museum Hannover

Kurt-Schwitters-Platz
30169 Hannover

+49 (0)511-16843875


www.sprengel-museum.de

Tue 10-20, Wed-Sun 10-18

Theo Lingen
1929
Lingen in seiner Wohnung, Frankfurt a. M. 1929
Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen
Foto: Charlotte Willott

Hans Peter Feldmann, geboren 1941, nimmt die Bilder ernst. Da ist die Idee, dass es keine Kunst ist, Bilder zu machen, denn sie sind da. Überall, ringsherum. Jeder kann sie machen oder einfach nehmen, benutzen, einbauen in die eigene Lebenswirklichkeit: Bilder, die an etwas erinnern, an Gefühle oder Situationen. Bilder, die an Dinge erinnern, die man vergessen glaubte. Bilder, die auf die ihnen eigene schweigsame Weise Geschichten erzählen. Feldmann sammelt und sortiert und ordnet und stellt Verbindungen und Bezüge her.

Eines der vielen Themen, zu denen Hans Peter Feldmann seit Jahren und Jahrzehnten recherchiert, ist die Biografie des Schauspielers, Regisseurs und Autors Theo Lingen.

Lingen, 1903 als Franz Theodor Schmitz in Hannover geboren, debütierte 18-jährig an der Schauburg seiner Heimatstadt. 1930 begann sein Aufstieg im Film. Die deutsche Sprache als das Werkzeug begreifend, auf das er angewiesen sei, entschied er sich gegen die Emigration. Da er mit Marianne Brecht, die als Halbjüdin galt, verheiratet war und Hanne Hiob, die Tochter von Marianne und Berthold Brecht, aufzog, bedurfte es einer Sondergenehmigung, um zwischen 1937 und 1945 arbeiten zu dürfen. Der wachsende Erfolg schien ihn zusätzlich zu schützen.

Nach 1945 galt Theo Lingen zahlreichen Emigranten als zuverlässiger Anlaufpunkt in einem an der Demokratisierung arbeitenden Deutschland.

Und obgleich – vor allem in den ersten drei Jahrzehnten nach dem Krieg – in fast jedem deutschen Wohnzimmer vor Millionen von Couchtischen zuhause, führte Theo Lingen ein sorgfältig geschütztes Privatleben. Die frühen Jahre, die Arbeit unter Brecht und die langjährigen Freundschaften mit Intellektuellen, verschwanden hinter der Maske des hölzern-perfektionistischen Komödianten.

Hans Peter Feldmann sucht, sammelt und ordnet Bilder, installiert sie zu einem Raum und führt auf diese Weise in den vielgestaltigen Kosmos der Person und des Bühnenmenschen Theo Lingen ein.

Theo Lingen
1947
Lingen in Hin und Her, 1947
Bundesarchiv – Filmarchiv, Berlin
Theo Lingen
1974
Lingen in Der Monddiamant, 1974
Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen