Wilma Hurskainen »
No Name
Exhibition: 18 Mar – 16 Apr 2011
Gallery TaiK
Bergstr. 22
10115 Berlin
Persons Projects
Lindenstr. 35
10969 Berlin
+49 (0)30-28883370
berlin@personsprojects.com
www.personsprojects.com
Tue-Sat 11-18
Wilma Hurskainen - No Name
Gallery TAIK is delighted to present the first solo exhibition of Finnish artist Wilma Hurskainen in Berlin. The exhibition “No Name” presents works from the correspondent series from 2007 by the Helsinki School artist. Reception will be held with the artist on March 17th, 2011. The work of Wilma Hurskainen is characterized by an intense exploration of the topics childhood and memory. To a greater extent than in her previous series “Growth” (2003-05) — in which the artist reenacts the pictures from her childhood of her and her sisters, and by doing so visually depicts the passing of time to the spectator — in the photographs from the series “No Name” Hurskainen explores the truisms of childhood memories.
The artist transfers her personal memories in mostly self-staged depictions which in their appearance might strike the spectators as allegories for their own childhood experiences. Though the staged images of memories do not present a true re-creation of the original childhood-photos. In fact, inherent to her work, Hurskainen rather presents the view of the grown-up and by this means the reflection of memories through the picture. The artist hereby questions the indexical character of photographs by shifting the perspective from the seen object of memory to the seeing subject which remembers. Consequently the transformation-process from subject to object which was characterized for portrait photography in particular by Roland Barthes, is reversed. Yet Hurskainen´s photographs imply Barthes guiding idea, that de facto it is not the photograph that is seen and therefore what is exposed to the spectator´s eye remains most likely invisible (Barthes 1985). Wilma Hurskainenʼs texts that are added to the photographs negotiate the question of the evolving of memories in the same way in which the personal matter becomes a commonly known souvenir. Due to the specific character of language, Wilma Hurskainenʼs self-written texts are however much more concrete in their description of what they refer to. Therefore the memories are evoked in a completely different way through the written texts. After all, for Wilma Hurskainen the combination of text and image is what reflects the complex process of remembrance and depicts the continuously changing flow of memories. Wilma Hurskainen was born in Vantaa (Finland) in 1979. She graduated from the University of Arts and Design in Helsinki with a Master of Arts in 2007. Her works have been presented at multiple solo and group exhibitions throughout Europe. In 2010, the artist took part in the large group show “Helsinki School – Photography and Video NOW” at the Helsinki City Art Museum. In 2009, her photographs were shown at the exhibition “Helsinki School – New Art Photography From Finland” at The Loft in St. Petersburg. Hurskainenʼs works have been published in the catalog “Helsinki School Vol. 3: Young Photography by TaiK”.
Wilma Hurskainen – No Name
Eröffnung: 17. März 2011, 19 - 21 Uhr
Ausstellungsdauer: 18. März - 16. April 2011
Gallery TAIK freut sich die finnische Künstlerin Wilma Hurskainen in ihrer ersten Einzelausstellung in Berlin präsentieren zu können. Unter dem Titel „No Name“ werden Arbeiten aus der 2007 entstandenen gleichnamigen Serie der zur Helsinki School gehörenden Fotografin präsentiert. Die Ausstellung wird am 17. März in Anwesenheit der Künstlerin eröffnet.
Die Arbeiten von Wilma Hurskainen sind geprägt von einer intensiven Auseinandersetzung mit den Themen Kindheit und Erinnerung. Mehr noch als in ihrer vorangegangenen Serie „Growth“ (2003-05), in der die Künstlerin Kindheitsbilder von sich und ihren Schwestern Jahre später nachstellt und dem Betrachter so das Vergehen von Zeit bildlich vor Augen führt, sucht Hurskainen in den Fotografien der Serie „No Name“ Allgemeinplätze von Kindheitserinnerungen auf.
Ihre persönlichen Erinnerungen transferiert die Künstlerin in größtenteils selbstinszenierte Darstellungen, die dem Betrachter als Sinnbilder der eigenen Kindheitserfahrungen erscheinen müssen. Die inszenierten Erinnerungsbilder präsentieren jedoch keine getreue Nachstellung des originären Kindheitsfotos. Vielmehr ist ihnen der Blick der Erwachsenen inhärent, die über das Bild als Träger von Erinnerungen reflektieren. Wilma Hurskainen befragt somit den Indexcharakter von Fotografien, indem sie eine Verlagerung der Perspektive vom beschauten Objekt der Erinnerung zum schauenden Subjekt der Erinnernden vornimmt. Der Transformationsprozess vom Subjekt zum Objekt, wie ihn Roland Barthes im Besonderen für die Porträtfotografie beschrieben hat, wird auf diese Weise umgekehrt. Gleichzeitig zeugen die Fotografien/Bilder der Künstlerin eben von jenem Leitgedanken Barthesʼ, der besagt, dass was ein Photo dem Auge zeigt, doch allemal unsichtbar ist und demnach es nicht das Photo ist, was man sieht (Barthes 1985).
Die den Bildern beigefügten Textpassagen verhandeln die Befragung der Entstehung von Erinnerungen auf die gleiche Weise, da auch hier das Persönliche gleichzeitig zum gemeinhin bekannten Andenken wird. Dennoch sind Wilma Hurskainens selbstverfasste Texte auf Grund des spezifischen Charakters von Sprache viel konkreter in ihrer Beschreibung dessen, worauf sie verweisen. Die Erinnerungen werden demnach durch die geschriebenen Passagen nochmals auf ganz andere Weise evoziert. Das Zusammenspiel der Texte und der Bilder ist es schließlich, was für die Künstlerin den komplexen Prozess des Erinnerns wiedergibt und sich in dem kontinuierlich verändernden Fluss von Erinnerungen darstellt.
Wilma Hurskainen wurde 1979 in Vantaa (Finland) geboren. 2007 schloß die sie mit einem Master of Arts ihr Studium an der University of Arts and Design in Helsinki ab. Ihre Arbeiten wurden bereits vielfach europaweit in Einzel- und Gruppenausstellung präsentiert. So nahm Wilma Hurskainen beispielsweise 2010 an der großen Gruppenschau im Helsinki City Art Museum „Helsinki School - Photography and Video NOW“ teil. 2009 wurden ihre Fotografien in der Ausstellung „Helsinki School - New Art Photography From Finland im The Loft in St. Petersburg gezeigt. Hurskainens Werk wurde zudem bereits im Katalog Helsinki School Vol. III „Young Photography by TaiK“ publiziert.
Gallery TAIK freut sich die finnische Künstlerin Wilma Hurskainen in ihrer ersten Einzelausstellung in Berlin präsentieren zu können. Unter dem Titel „No Name“ werden Arbeiten aus der 2007 entstandenen gleichnamigen Serie der zur Helsinki School gehörenden Fotografin präsentiert. Die Ausstellung wird am 17. März in Anwesenheit der Künstlerin eröffnet.
Die Arbeiten von Wilma Hurskainen sind geprägt von einer intensiven Auseinandersetzung mit den Themen Kindheit und Erinnerung. Mehr noch als in ihrer vorangegangenen Serie „Growth“ (2003-05), in der die Künstlerin Kindheitsbilder von sich und ihren Schwestern Jahre später nachstellt und dem Betrachter so das Vergehen von Zeit bildlich vor Augen führt, sucht Hurskainen in den Fotografien der Serie „No Name“ Allgemeinplätze von Kindheitserinnerungen auf.
Ihre persönlichen Erinnerungen transferiert die Künstlerin in größtenteils selbstinszenierte Darstellungen, die dem Betrachter als Sinnbilder der eigenen Kindheitserfahrungen erscheinen müssen. Die inszenierten Erinnerungsbilder präsentieren jedoch keine getreue Nachstellung des originären Kindheitsfotos. Vielmehr ist ihnen der Blick der Erwachsenen inhärent, die über das Bild als Träger von Erinnerungen reflektieren. Wilma Hurskainen befragt somit den Indexcharakter von Fotografien, indem sie eine Verlagerung der Perspektive vom beschauten Objekt der Erinnerung zum schauenden Subjekt der Erinnernden vornimmt. Der Transformationsprozess vom Subjekt zum Objekt, wie ihn Roland Barthes im Besonderen für die Porträtfotografie beschrieben hat, wird auf diese Weise umgekehrt. Gleichzeitig zeugen die Fotografien/Bilder der Künstlerin eben von jenem Leitgedanken Barthesʼ, der besagt, dass was ein Photo dem Auge zeigt, doch allemal unsichtbar ist und demnach es nicht das Photo ist, was man sieht (Barthes 1985).
Die den Bildern beigefügten Textpassagen verhandeln die Befragung der Entstehung von Erinnerungen auf die gleiche Weise, da auch hier das Persönliche gleichzeitig zum gemeinhin bekannten Andenken wird. Dennoch sind Wilma Hurskainens selbstverfasste Texte auf Grund des spezifischen Charakters von Sprache viel konkreter in ihrer Beschreibung dessen, worauf sie verweisen. Die Erinnerungen werden demnach durch die geschriebenen Passagen nochmals auf ganz andere Weise evoziert. Das Zusammenspiel der Texte und der Bilder ist es schließlich, was für die Künstlerin den komplexen Prozess des Erinnerns wiedergibt und sich in dem kontinuierlich verändernden Fluss von Erinnerungen darstellt.
Wilma Hurskainen wurde 1979 in Vantaa (Finland) geboren. 2007 schloß die sie mit einem Master of Arts ihr Studium an der University of Arts and Design in Helsinki ab. Ihre Arbeiten wurden bereits vielfach europaweit in Einzel- und Gruppenausstellung präsentiert.