Joe Dallesandro - Superstar
Exhibition: 1 Apr – 22 May 2011
Haus der Photographie / Deichtorhallen
Deichtorstr. 1-2
20095 Hamburg
Halle für aktuelle Kunst / Deichtorhallen
Deichtorstr. 1-2
20095 Hamburg
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Tue-Sun 11-18
JOE DALLESANDRO
SUPERSTAR
1. APRIL - 22. MAI 2011
Hinter dem „hustle“ in Lou Reeds Walk on the Wild Side (1972) verbirgt sich der US-amerikanische Schauspieler Joe Dallesandro, eine männliche Ikone und Superstar der Andy Warhol „Factory“. Dallesandro wurde zum größten geschlechtsübergreifenden Sexsymbol der späten sechziger Jahre und seiner Hippie- und Schwulenbewegung. Er verkörperte Underground, den ungeschönten Blick auf die „wild side“ New Yorks und Kunst, die radikal Regeln brach.
Die Ausstellung „Joe Dallesandro – Superstar“ präsentiert im Rahmen der Triennale der Photographie vom 1. April bis 22. Mai 2011 neben den Originalbildern weltberühmter Fotografen auch die Filmplakate und Standfotos aus den zahlreichen Filmen. Neben Ausstellung im Haus der Photographie in den Deichtorhallen gibt es eine Filmreihe im Kino Metropolis.
Höhepunkt seines Schaffens sind die frühen Filme unter Morrisey Regie, insbesondere die Triologie Flesh (1968), Trash (1970) und Heat (1972), in denen sich Dallesandro im Grunde genommen selbst spielt. Joe Dallesandro, eigentlich Joseph Angelo D'Allesandro, wurde 1948 als Sohn eines italo-amerikanischen Matrosen geboren, wuchs in labilen Verhältnissen auf und fing früh an, sich auf der Strasse durchzuschlagen – so war er die ideale Verkörperung für den minderjährigen „Hustler“, den Herumtreiber und Stricher von der Strasse mit dem makellosen Körper, den er in Flesh darstellte.
Die von Warhol produzierten Filme machten Dallesandro in der Subkultur zum Star und darüber hinaus in der internationalen Kunstszene bedeutend – er wurde von Fotografen wie Richard Avedon und Francesco Scavullo portraitiert und die stramme Jeans auf dem Plattencover Sticky Fingers der Rolling Stones ist die seine.
Nach Andy Warhols Frankenstein (1973) und Andy Warhols Dracula (1974) endete die Zusammenarbeit mit Warhol und Morrisey und Joe Dallesandro begab sich nach Europa, wo er unter anderem an der Seite von Jane Birkin in Serge Gainsbourgs Klassiker Je t'aime moi non plus (1975) mitspielte. Anfang 1980 kehrte Dallesandro nach Amerika zurück.
Die Ausstellung „Joe Dallesandro“ ergänzt im Haus der Photographie die Hauptausstellung „Traummänner – 50 Starfotografen zeigen ihre Vision vom Ideal“ um einen Traummann der 1970er Jahre. Weiterhin wird als drittes Projekt parallel die Ausstellung „The Twins“ gezeigt. In ungewöhnlichen Fotografien wird darin das Leben der Zwillingsschwestern Jutta Winkelmann und Gisela Getty präsentiert, die als ideale weibliche Verkörperung des Zeitgeistes der 1970er/ 80er Jahre gelten können.