Vera Hofmann
Vakuumresonanz

Vom 19.August bis 27.September
Vernissage am Donnerstag, den 18.August 2011 von 18:00 - 20:00 Uhr

Folien, Bretter, Schnüre und Klebeband hängen und schweben an Decke und Wänden; sie probieren sich am leeren Atelierraum, bedrängen und durchbrechen die Raumgrenzen. Die Fotografien der Berliner Künstlerin Vera Hofmann aus der Werkserie „Vakuumresonanz“ zeigen intuitiv entstandene Installationen, die sich mit der Wahrnehmbarkeit von Raum durch Material und Licht befassen. Sie zeigen zugleich die Reaktion des kreativen Schaffens auf das Vakuum.

Jede der Installationen wurde nach der Aufnahme verändert oder zerstört und das Atelier wurde zur Bühne für die folgende Konfrontation von Geist und Raum. Der ephemere Charakter dieser Arrangements wird betont durch das Wiederauftauchen bereits verwendeter Materialien innerhalb der Bildstrecke. Jede einzelne der Aufnahmen bannt einen vorübergehenden Zustand, die Werkserie insgesamt dokumentiert einen Verlauf, eine Art Happening ohne Zuschauer, von dem ohne die Fotografie keine Spuren geblieben wären. Insofern stellen die Abbildungen gleich in zweifacher Weise die reine Oberfläche dar: Als zweidimensionale Manifestation eines dreidimensionalen Arrangements, und als fixierter Moment, als geronnener Augenblick, der aus dem Verlauf herausgelöst ist.

Dieses Spannungsverhältnis zwischen Raum/Zeit/Objekt und fotografischem Abzug weckt die Neugier des Betrachters und fordert dazu heraus, den Gedankenexperimenten der Künstlerin zu folgen und den Entstehungsprozess der Arbeit als Resonanz auf das Vakuum zu begreifen.

Sebastian Lux